Sprockhövel. Fußverkehrs-Check in Haßlinghausen: Im Zentrum sind die Sprockhöveler mit einigen Fallen, Lärm und Schwachstellen auf den Straßen konfrontiert.

Auch in Haßlinghausen waren jetzt die Bürgerinnen und Bürger gefragt, ihre Alltagserfahrungen als Fußgänger in der Innenstadt ihres Stadtteils. Fußverkehrs-Check Teil 2: Abgesehen von teils sehr problematischen Breichen an der Mittelstraße war es das Zentrum um Rathaus, Busbahnhof und Schulzentrum, das noch weit entfernt ist vom Zustand gefahrlosen Zufußgehens.

Bei Wettbewerb gewonnen

Sprockhövel hat bei einem NRW-Wettbewerb für die Förderung von Fußgängern gewonnen, und das Land spendiert die Betreuung und Begleitung durch Fachleute, die das Auslaufgebiet für Schusters Rappen kritisch beleuchten.

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Zentrum im Fokus

Der Fluch der drei Zentimeter: Was hier an der Geschwister-Scholl-Straße wie ein abgesenkter Bordstein wirkt, kann für Rollatorfahrer ein echtes Hindernis sein.
Der Fluch der drei Zentimeter: Was hier an der Geschwister-Scholl-Straße wie ein abgesenkter Bordstein wirkt, kann für Rollatorfahrer ein echtes Hindernis sein. © Matthias Spruck | Matthias Spruck

Besonders fündig wurden die Agentur Via und beim Ortstermin auch die knapp 30 Bürger im Bereich zwischen Einkaufszentrum, Rathaus, Feuerwehr und den beiden Schulen: Viel Verkehr auf der Bundesstraße, gegenüber der Feuerwehrausfahrt zur Mittelstraße eine Querungshilfe, „die aber bei Rückstau nicht viel hilft“, wie Anwohner Rudi Adamski sagte. Ob hier eine Fußgängerampel helfen könnte, um gefahrlos die Straßenseite wechseln zu können? Susanne Görner von der Stadtverwaltung gab zu bedenken, im Zuge des geplanten Umbaus der Innenstadt von Haßlinghausen werde sich viel ändern, „aber ich gebe das ans Ordnungsamt weiter“, versprach sie.

Eine weitere Station war die Geschwister-Scholl-Straße zwischen den Schulen und der Feuerwehr. „Fast die komplette Fläche hier ist Parkplatz“, machte Kirsten Niklas vom Planungsbüro deutlich. Leicht nachvollziehbar, dass morgens vor Beginn der Schule durch „Elterntaxis“, herumspringende Schülerinnen und Schüler und rangierende Schulbusse für Fußgänger gefährliche Situationen entstehen können. „Dem fahrenden Verkehr wird hier klarer Vorrang eingeräumt, es fehlen markierte Fußwege“, so Niklas. Eine Bürgerin berichtete, vor der Grundschule Hobeuken sei die Situation ähnlich. Ein Ausweg sei die Schaffung einer Hol- und Bringzone und die Möglichkeit, die Straße zur Schulstraße zu erklären, die zu bestimmten Zeiten für den Verkehr von der Gevelsberger Straße zu schließen.

Problem abgesenkter Bordsteine

Abschlussworkshop

Nachdem in Sprockhövel die beiden Fußverkehrs-Checks in Nieersprockhövel und Haßlinghausen unter großer Anteilnahme absolviert sind, werden die gesammelten Informationen von den Mitarbeitenden im weiteren Schritt ausgewertet.

Die interessierten Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, zu einem Abschlussworkshop am Montag, 17. Oktober, um 17 Uhr ins Forum der Gemeinschaftsgrundschule Börgersbruch zu kommen. Dort werden die Ergebnisse vorgestellt.

Auch das Thema abgesenkte Bordsteine wurde im Kreis der Begeherinnen und Begeher am Beispiel der Geschwister-Scholl-Straße erörtert. „Barrierefreiheit ist nicht gegeben, wenn wie hier drei Zentimeter oder mehr zu überwinden sind“, betonte Kirsten Niklas. Die Sehbehinderungen nähmen in der Bevölkerung zu, auch durch Diabetes, und so sei eine „Nullabsenkung“ notwendig.

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Alle Beobachtungen der Bürger – auch entlang der lärmenden Mittelstraße – wurden protokolliert. Sie sollen später von der Agentur Via ausgewertet und der Lokalpolitik als Empfehlung zur Verbesserung vorgelegt.