Sprockhövel. Zwischen Obstwiesen und Hohlwegen: Der Nabu schlägt drei Wanderrouten rund um Sprockhövel vor. Um diese Strecken durch die Heimat geht es.
Dieser Sommer lädt dazu ein, so oft wie möglich draußen zu sein. Sonne, Bäume und Blumen zu genießen und dem Vogelgezwitscher zu lauschen. Das kann man nicht nur bei strammen Wanderungen. Das geht sogar bei höheren Temperaturen bei einem ruhigen Spaziergang.
Drei Routen hat Rüdiger Stock (72) vom Nabu Ennepe-Ruhr/Sprockhövel empfohlen, die unterschiedliche Längen haben. „Voraussetzung ist immer der Respekt vor der Natur. Die Wege nicht verlassen, Müll und Lärm vermeiden, kein Feuer anzünden, Hunde anleinen und die Schutzgebietsgebote achten.“
Rundwanderweg Obersprockhövel
Das ist ein kurzer Wanderweg von zwei Kilometern, der durch typische Sprockhöveler Landschaft führt. „Allerdings ist ein Höhenunterschied von circa 60 Metern zu überwinden. Daher wird die Wanderung als leicht bis mittelschwer eingestuft, da es einige Anstiege gibt.“ Darauf weist Rüdiger Stock hin.
Die Tour beginnt an der Wuppertaler Straße. Wo sie eine scharfe Rechtskurve macht, geht es links in den Pennekamp hinein. Zunächst führt der Weg in das Bachtal hinunter, rechts und links sind Kopfweiden zu sehen. „Man kann einen wunderschönen Blick über das Sprockhöveler Bachtal genießen“, erklärt Stock.
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Hat man den Bach überquert, teilt sich der Weg. Man hält sich dann rechts am Waldrand. Im Wald biegt man nach links ab und es eröffnet sich der Blick über Obersprockhövel. Dann geht’s durch Felder und an der ersten Gelegenheit links. Dort führt der Weg an einer Streuobstwiese vorbei zurück ins Bachtal. „Es ist eine Gegend, in der der Steinkauz gerne brütet, weil er in den Kopfweiden ideale Hohlräume findet.“
Niedersprockhövel
Für die längste und mittelschwere Tour von rund 10,4 Kilometern durch Streuobstwiesen und Wald in Niedersprockhövel braucht man gute Kondition, denn es ist ein Höhenunterschied von ungefähr 160 Metern zu überwinden. Start ist in Höhe des Rewe-Parkplatzes in Niedersprockhövel. Von dort aus geht’s auf der Glückauftrasse Richtung Haßlinghausen. Nach etwa zwei Kilometern verlässt man den Weg nach rechts in die Hombergerstraße.
Nabu-Mitglieder schlagen Wanderungen vor
Die Wanderungen sind auf der Seite nabu-ennepe-ruhr.de zu finden. Dann rechts in der Leiste Naturschutz Sprockhövel und Wanderrouten anklicken. „Es sind keine offiziellen Wanderwege, sie sind von Nabu-Mitgliedern ausgearbeitet“, erklärt Rüdiger Stock vom Nabu Sprockhövel. Man findet unter jeder Wanderung vielfältige Informationen, so dass ein Spaziergang auch mit Kindern viel Interessantes bringt.Unter den Wanderungen gibt es einen Link „Zum Routenplaner“, auf dem die Touren gut eingezeichnet sind. Der Hinweis führt zu Touren auf der App Komoot, die man in dem Fall ohne Anmeldung anschauen kann.
Dann biegt man links in den Alten Kohlenweg ein und spaziert bis zum Ende. An der Wuppertaler Straße links halten, denn da geht’s rechts in die Otto-Brenner-Straße zum IG-Bildungszentrum. Auch auf der Tour kommt man wieder an Streuobstwiesen mit alten Obstsorten vorbei. „Verfolgt man auf dem Gelände des Bildungszentrums links vor dem Gebäude den Weg in Richtung Teich, kann man die Nabu-Nisthilfen für Bienen sehen und sich einen Info-Flyer mitnehmen“, erklärt Rüdiger Stock, der sich seit über zehn Jahren beim Nabu für den Naturschutz einsetzt. Die gesamten Touren, die gut gekennzeichnet sind, bekommt man im Internet.
Schattiger Hohlweg
Eine mittellanger, zum Teil abenteuerlicher Spazierweg von circa 4,7 Kilometern Länge startet an der Löhener Straße/Ecke Nockenbergstraße. Festes Schuhwerk und vielleicht ein Fernglas werden empfohlen. „Vor dem Marker Weg geht’s links in einen Hohlweg hinein, der mittlerweile etwas zugewachsen ist. Aber da kann man sich auch gut bei höheren Temperaturen aufhalten, weil es sehr schattig ist“, beschreibt der 72-Jährige. Später ist der Weg aber wieder gut befestigt.
Dieser Hohlweg ist gesäumt von einer vielfältigen Heckenlandschaft aus Faulbaum, Waldhasel, Schlehe, Hundsrose und Weißdorn. Diese Kulturlandschaft ist das Ergebnis einer jahrtausendelangen Tätigkeit des Menschen in seiner Umwelt. Im Mittelalter dienten die Hecken dem Aussperren des Viehs. Aber auch heute erfüllen Hecken wichtige Schutzfunktionen für Boden, Flora und Fauna.
Bei den Spaziergängen kann man unterschiedlichste Landschaften erleben, viel über die Natur lernen und seiner Gesundheit noch Gutes tun.