Sprockhövel. In Sprockhövel soll in einigen Jahren Strom durch eine besonders leistungsfähige Leitung geführt werden. Was die Bürger darüber wissen sollten.
Die Dortmunder Firma Amprion verstärkt das Stromnetz zwischen den beiden Umspannanlagen Hattingen und Wuppertal-Linde. Von diesem „Lückenschluss“ ist Sprockhövel betroffen, die geplante 380-Kilovolt-Höchstspannungsfreileitung wird aller Voraussicht im Westen des Stadtgebietes über eine bestehende Trasse durchgeleitet. Die Firma hat jetzt Einzelheiten und einen Zeitplan bekanntgegeben.
Strom für den Westen und Süden
Das Projekt ist eingebettet in die Klimapolitik des Bundes und trägt dem Umstand Rechnung, dass viel grüner Strom etwa von Windkraftanlagen in Norddeutschland produziert, aber überwiegend in den Industrien West- und Süddeutschlands gebraucht wird. „Unsere Netze sind bislang nicht für diesen Transportbedarf ausgelegt“, erläuterte Carsten Schulz von Amprion vor dem Sprockhöveler Umweltausschuss. Die Einrichtung eines Höchstspannungsnetzes soll gleichsam wie eine Autobahn für Strom Versorgungssicherheit in den Regionen gewährleisten.
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Projekt steht am Anfang
Schulz machte deutlich, dass die Verwirklichung der Verbindung Hattingen - Wuppertal über die Städte Sprockhövel und Schwelm (hier ist noch der Neubau einer Umspannanlage in Linderhausen geplant) noch am Anfang stehe. „Zunächst werden von uns noch in diesem Monat die Unterlagen für das Genehmigungsverfahren zusammengestellt, es gibt Untersuchungen, um die Tier- und Pflanzenwelt in dieser Region zu erfassen“, sagte Schulz. Dafür werde es Begehungen durch Fachleute geben. Um raumschonend zu arbeiten, sollen die bestehenden Strommasten genutzt und die neue Leitung über den bisherigen geführt werden. Dafür, so Amprion, werden die Masten erhöht.
Verlauf steht einigermaßen fest
Amprion möchte sich noch nicht festlegen, wo genau in Sprockhövel die Superleitung verlaufen soll. Anzunehmen ist, dass sie über die Nockenbergstraße, Quellenburgstraße, den Kuxloher Weg und die Schmiedestraße in Richtung Schwelmer Stadtgebiet führen wird. Aber, wie erwähnt, der Zeitplan ist großzügig: Etwa 2024/25 sollen die nötigen Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren eingereicht werden. Dann, so Susanne Görner vom Planungsamt, werde die Stadt am Verfahren beteiligt.
Gesellschaftliche Akzeptanz
In einem Land wie Deutschland, wo lange Debatten um mögliche Strahlenbelastungen durch Handymasten geführt wurden, ist das Bemühen um gesellschaftliche Akzeptanz auch bei Höchstspannungsfreileitungen ratsam. Deshalb möchte Amprion von Beginn an mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort in den Dialog treten und trotz der frühen Planungsphase zum Vorhaben informieren.
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Bürgerinfo-Abende
Um ins Gespräch zu kommen, lädt Amprion daher zu mehreren Bürgerinfo-Abenden ein. Pro Termin werden zwei inhaltlich identische Themen angeboten. Obwohl sich die pandemische Lage verbessert hat, ist die Teilnehmendenzahl jeweils begrenzt, um für alle Bürger eine sichere Infoveranstaltung zu ermöglichen. Daher bittet Amprion um vorherige Anmeldung unter folgendem Link: https://event.strategiex.de/buergerinfo_hattingen_linde.
Online-Buchung möglich
Da die Veranstaltungen mit einem Vortrag starten, wird um pünktliches Erscheinen gebeten. In Sprockhövel findet die Informationsveranstaltung am Dienstag, 17. Mai, von 17 bis 19 Uhr oder 19.30 bis 21.30 Uhr, Glückauf-Halle, Dresdener Straße 11.
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Wer interessiert ist, aber keine Zeit für die angebotenen Termine hat, kann sich auch telefonisch bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Amprion melden. Sie stehen auch telefonisch oder per E-Mail jederzeit für Fragen zur Verfügung: Mariella Raulf (Projektsprecherin): 0231 5849 12923, E-Mail: mariella.raulf@amprion.de
Firma Amprion
Die Amprion GmbH mit Sitz in Dortmund ist ein deutscher Übertragungsnetzbetreiber. Das Unternehmen betreibt das mit knapp 11.000 km Stromkreislänge zweitgrößte Höchstspannungs-Stromnetz (220 kV und 380 kV) in Deutschland.
Es erstreckt sich über sieben westdeutsche Bundesländer. In Dortmund, am Systemführungsstandort in Brauweiler und an weiteren über 30 regionalen Betriebsstandorten beschäftigt Amprion mehr als 2000 Mitarbeiter.