Sprockhövel. Wer den Unterschied zu industriell hergestellter Schokoladen schmecken will, der probiert einmal in der Confiserie Kramer in Sprockhövel.

„Schokolade ist meine Leidenschaft, sie löst einfach Glücksgefühle aus – ich selbst mag übrigens die herben Sorten am liebsten“, sagt Dirk Hammacher, Inhaber der Confiserie Kramer auf der Hauptstraße 23. Dort hat er durchgehend rund 75 verschiedenen Pralinensorten im Angebot, außerdem gibt es handgefertigte Schokoladentafeln, Gebäck und Schokoladenfiguren, sowie Torten auf Bestellung.

Zuerst Bäcker, dann Konditor gelernt

Bis auf ein Produkt stellt Dirk Hammacher alle seine Waren selbst her, seine Lebensgefährtin Susanne Vollmann ist für Beratung und Verkauf im Geschäft zuständig. „Ich habe zuerst Bäcker gelernt, aber schnell gemerkt, dass mir das Süße fehlte und auch die kreative Arbeit“, erzählt Hammacher. Daher habe er gleich im Anschluss den Konditor und auch den Konditormeister dran gehängt. „Man kann mit Schokolade super kreativ arbeiten, ich habe beispielsweise mal eine rund 40 Kilogramm schwere Bastille als Hochzeitstorte hergestellt, mein größtes Projekt bisher – daran habe ich eine Woche gearbeitet.“

Spezielle Bohne von der Elfenbeinküste

Dirk Hammacher, Inhaber der Confiserie Kramer, mit seiner Lebensgefährtin Susanne Vollmann.
Dirk Hammacher, Inhaber der Confiserie Kramer, mit seiner Lebensgefährtin Susanne Vollmann. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Bei all seinen Produkten sei ihm ein hoher Qualitätsstandard sehr wichtig, erklärt der 48-jährige Sprockhöveler, deshalb verwendet er trotz regelmäßiger Verkostungen von verschiedensten Kakaobohnen seit vielen Jahren noch immer ausschließlich eine spezielle Bohne von der Elfenbeinküste, – „die schmeckt einfach am besten!“ Der Erfolg gibt ihm Recht: „Wer einmal unsere Produkte kostet“, berichtet seine Lebensgefährtin Susanne Vollmann, „kommt in der Regel auch wieder.“ Zur Confiserie Kramer kämen überwiegend Stammkunden. „Wir hören auch immer wieder, dass man den Unterschied zu einer industriell hergestellten Schokolade ganz klar herausschmeckt.“ Das liege auch am langen Conchieren, erklärt Dirk Hammacher dazu. „Eine Confiserie-Schokolade wird mindestens zwölf Stunden conchiert, viel länger als eine Supermarkt-Tafel, daher hat sie einen viel feineren Schmelz.“ Wie lange er seine Schokoladen genau conchiert, sei aber ein Betriebsgeheimnis, „das wird nicht verraten“, sagt Hammacher.

Keine Konservierungsstoffe und keine Fremdfette

Zwischen seinen und den Supermarkt-Tafeln gibt es weitere Unterschiede: „Industriell hergestellten Schokoladen werden häufig Konservierungsstoffe zugesetzt, außerdem werden billige Tafeln oft mit Fremdfetten wie Palmöl gestreckt.“ Beides sei ein absolutes No-Go für ihn. „Ob Fremdfette zugesetzt wurden, kann man sogar selbst testen, indem man eine Tafel Billigschokolade durchbricht und danach eine, die per Hand hergestellt wurde, die kracht dann im Vergleich richtig – wegen der enthaltenen Kakaobutter.“ 2018 hat Hammacher eine Ausnahme gemacht und ausnahmsweise mal ein Fremdprodukt ins Sortiment aufgenommen: „Wir fanden sofort, dass die Liköre einer Firma aus der Eifel – beispielsweise Schoko-Likör und Pralinen-Likör – sehr gut in unser Sortiment passen und die Kunden nehmen sie auch super an.“

Die Heimat bleibt wichtig

Dirk Hammacher ist sehr heimatverbunden, das merkt man auch einzelnen Produkten an, so entwickelte er „Sprockhöveler Steinkohle“, ein Schokoladen-Gebäck, und auch die Pralinensorte „Sprockhöveler Herzen“. Beides werde von seinen Kunden gerne als Geschenk oder Mitbringsel gekauft, berichtet seine Frau. „Unser neuestes Projekt ist ein heimatlicher Adventskalender“, erzählt Hammacher stolz. Dafür hat er den Sprockhöveler Fotografen Rainer Kohlrusch engagiert, der die Adventsbeleuchtung auf der Hauptstraße zusammen mit der Zwiebelturmkirche fotografiert hat. „Das Bild habe ich auf die Adventskalender drucken lassen, unsere Kunden können den dann bei uns mit ihren favorisierten Pralinen füllen lassen.“ Man darf gespannt sein, was in der Confiserie Kramer als nächstes entwickelt wird.

2004 das Geschäft übernommen

Dirk Hammacher machte nach seiner Ausbildung in acht Konditoreien und Confiserien Station zur Weiterbildung, bevor er in der Confiserie Kramer anfing, die er 2004 übernahm.

Die Confiserie Kramer befindet sich auf der Hauptstraße 23 und ist nur etwa 40 Quadratmeter groß. Die Öffnungszeiten sind von 9 bis 13 und von 15 bis 18 Uhr, Mittwoch und Samstag ist das Geschäft nachmittags geschlossen.

Neben dem Standard-Sortiment (beispielsweise Tafeln ab 1,95 Euro, Pralinen kosten 5,50 Euro pro 100 Gramm) bietet Hammacher zu Ostern und Weihnachten Saisonware an, so wie den selbst entwickelten Sprockhöveler Adventskalender (23,50 Euro), die er auch auf Bestellung verschickt: 02324/73928, Webseite: www.confiserie-kramer.de