Sprockhövel. Der Kochtreff der Flüchtlingshilfe Sprockhövel kocht nun wieder in Präsenz. Was den Reiz dieses Angebots ausmacht, erklären die Teilnehmenden.
Der Kochtreff der Flüchtlingshilfe Sprockhövel servierte jetzt Gerichte aus fünf Nationen.
Wer die Türen der Flüchtlingshilfe an der Mittelstraße öffnet, dem schlägt ein Appetit anregender Duft entgegen. Die kulinarische Vielfalt der Welt kommt hier auf den Tisch.
Kochtreff der Flüchtlingshilfe Sprockhövel ist ein Erfolg
Auf dem Speiseplan stehen an diesem Abend Gerichte aus fünf Ländern: Chap Chae (koreanischer Glasnudelsalat), Maklube (syrisches Reisgericht mit Hähnchen und Auberginen), traditionell iranisch zubereitete Kartoffeln mit Zwiebeln sowie als Nachtisch russische Blinis (Pfannkuchen) und deutsche Bratäpfel.
Der Kochtreff hat in der Hilfsorganisation eine lange Tradition und zählt zu den beliebtesten Angeboten der Sprockhövler Flüchtlingshilfe. Seit rund anderthalb Monaten trifft sich die kleine Gemeinschaft aus Köchen unter Einhaltung der 3G-Regelungen wieder in den Räumlichkeiten ihres Treffpunktes „MachMit“ in Haßlinghausen.
Im Lockdown gemeinsam online gekocht
Neuer Online-Gesprächskreis startet
Sprockhövel. „RedMit“ heißt eine neue Online-Veranstaltungsreihe der Flüchtlingshilfe Sprockhövel, die am Montag, 4. Oktober, beginnt. Hier sollen Einheimische und Zugewanderte miteinander ins Gespräch kommen.
An jedem ersten Montag im Monat trifft sich der Gesprächskreis online. Von 18.30 bis 20 Uhr stehen nicht nur aktuelle Themen zur Debatte, sondern alle Themen von allgemeinem Interesse, zum Beispiel Religion oder Landeskunde. Vorschläge sind willkommen. Bei RedMit geht es um eine offene Diskussion, es handelt sich nicht um Beratung von Geflüchteten.
Am 4. Oktober steht das Thema Afghanistan auf der Tagesordnung. Wer mitmachen oder Themen vorschlagen möchte, kann sich melden per Mail an mail@fluechtlingshilfe-sprockhoevel.de. Das Projekt wird gefördert aus Sondermitteln für Flüchtlingsarbeit der Evangelischen Kirche von Westfalen.
Doch auch im Lockdown wurde gemeinsam gekocht – nur etwas anders. „Wir haben uns digital getroffen und alle das Gleiche in unseren heimischen Küchen gekocht“, beschreibt Miriam Venn, Gesicht und ehrenamtliche Koordinatorin der Flüchtlingshilfe, die vergangenen Treffen. „Am Schluss hahttps://www.waz.de/staedte/sprockhoevel/miriam-venn-fuehrt-weiter-die-fluechtlingshilfe-sprockhoevel-id233176855.htmlben wir unsere Gerichte verglichen und waren uns dann manchmal nicht sicher, ob wir wirklich das Gleiche gekocht haben“, erklärt sie mit einem kleinen Lachen weiter.
An diesem Abend ist die bunte Runde größer als normal – fünf neue Gesichter haben sich dazugesellt. Zu ihnen gehören Markus Trabelski und seine Ehefrau. „Wir probieren gerne neue Gerichte aus“, erklärt der Sprockhöveler ihr Kommen. „Auf Reisen in Südamerika oder Afrika haben wir auch mit Einheimischen gekocht“, erinnert er sich. Seine Aufgabe an diesem Abend: Überall, wo Not am Mann ist, zu helfen.
Alle helfen sich gegenseitig
Und genau dieses Prinzip zieht sich durch den Abend – alle helfen sich gegenseitig, bleiben kurz für einen Plausch stehen oder lauschen den Erklärungen der „Profis“, die an diesem Abend das Kochen der Gerichte anleiten. „Und genau das ist es, was ich so an der Flüchtlingshilfe und ihren Projekten mag: Mitmachen ist Programm“, freut sich Miriam Venn. „Bereits nach einer Minute kann man nicht mehr unterscheiden, wer zum ersten Mal dabei ist und wer nicht.“ Und wer einmal dabei war, kommt immer wieder gerne.
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Genauso wie Frank Hammacher, Inhaber von Franks Fahrradladen, der nach dem Abend direkt bei den Topfguckern (selbstgewählter Spitzname der Gemeinschaft) aufgenommen wurde. Die Vorfreude auf den Abend war von Anfang an groß. „Ich hab sogar meinen Laden eher zugemacht“, erzählt das Sprockhöveler-Urgestein. Sein Ziel ist das Nachkochen, „deswegen bin ich ja auch hier.“
Jeden Freitag ist Kochtreff
Wer selbst gerne Teil der bunten Gemeinschaft werden oder im Kochtreff mitwirken möchte: Jeden Freitag ab 17.30 Uhr wird im „MachMit“ der Kochlöffel geschwungen. Um Anmeldungen wird Corona-bedingt gebeten und schnell sein lohnt sich, denn die Plätze für Neugierige sind begrenzt.