Sprockhövel. Übergelaufene Keller, zerstörte Mauern, Straßenschäden – insgesamt aber hat Sprockhövel die Flut glimpflich überstanden. Das sind die Gründe.

Rund um Sprockhövel haben die Starkregenfälle zu Überschwemmungen mit teils dramatischen Folgen geführt – so etwa in Hattingen, Wuppertal, Hagen oder Remscheid. In Sprockhövel selbst blieb es zwar auch nicht trocken, jedoch ist die Stadt mit deutlich weniger Schäden davon gekommen. Nun ist Zeit aufzuräumen und einen Überblick zu gewinnen.

In Sprockhövel gibt es keine Schäden, wie in den Katastrophengebieten

79 mal musste die Feuerwehr Sprockhövel am vergangenen Mittwoch ausrücken, Straßen wurden überschwemmt, Keller liefen voll. Seitdem aber kam nichts mehr. „Das Wasser ist jetzt alles raus“, berichtet Feuerwehrsprecher Matthias Kleineberg, seit Mittwoch habe es keinen unwetterbezogenen Einsatz mehr gegeben. Auch gebe es in Sprockhövel „keine Schadensbilder, wie im Rhein-Erft-Kreis.“

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Darüber ist auch die Stadt erleichtert. „Wir haben wirklich Glück gehabt“, betont Stadtsprecherin Mandana Razooli. Allerdings sei man noch immer dabei, den Überblick zu gewinnen. Bislang seien Schäden an Straßendurchlässen aufgefallen und an mehreren Stellen im Stadtgebiet kleinere Reparaturen an Straßen nötig.

Glückauf-Tasse weggeschwemmt, Löcher in Grundstücken

Dabei hat es vor allem die Glückauf-Trasse mit ihrer wassergebundenen Decke erwischt, wie Ulrich Höhmann vom Fachbereich Tiefbau erläutert. Deren oberste Schicht bestehe aus einer rund vier Zentimeter starken Dolomitsand-Decke, die teilweise weggeschwemmt worden sei. Diese „großflächigen Auswaschungen“ seien in allen nicht asphaltierten Gefällebereichen der Trasse zu finden, so Höhmann weiter – am stärksten im Bereich Schee, wo auch der Tunnel noch gesperrt ist. Sie will die Stadt nun nach und nach wieder in Ordnung bringen.

Der Weg zum Tunnel Schee ist auch am Montag (19. Juli) noch gesperrt.
Der Weg zum Tunnel Schee ist auch am Montag (19. Juli) noch gesperrt. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Ebenso seien kleine Mauern, die Privatleute auf ihren Grundstücken mit Bachanschluss als Uferbefestigung errichtet haben – etwa im Bereich des Paasbaches am Gedulderweg – weggerissen worden. „Da klaffen jetzt große Löcher auf den Grundstücken“, so Höhmann. Bislang hätten sich zwei Betroffene gemeldet. Mit ihnen und der Unteren Wasserbehörde will die Stadt nun das weitere Vorgehen besprechen.

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Hochwasser-Rückhaltebecken haben Flut verhindert

Auch wieso Sprockhövel einigermaßen glimpflich durch das Unwetter gekommen ist, kann Höhmann erklären: „Unsere Infrastruktur hat funktioniert. An neuralgischen Stellen haben wir Hochwasser-Rückhaltebecken.“ Diese – an der Stefansbecke und an der Hiddinghauser Straße gelegen – seien zwar übergelaufen, „aber sie haben die ganz große Flut verhindert.“