Sprockhövel. Erdbeeren haben jetzt Hochsaison. Warum das Pflücken bei Familie Gelbrich in Sprockhövel bei vielen Bürgern Urlaubs- und Nostalgie-Gefühle weckt.

Auf den Erdbeerfeldern der Familie Gelbrich in Sprockhövel herrscht momentan Hochbetrieb - Kein Wunder, denn die kleinen roten Beeren haben aktuell Hochsaison.

Auf 4,5 Hektar verteilt, sammeln Paare, Familien und Kinder Erdbeeren in ihren mitgebrachten Behältern. Fünf Sorten wachsen hier - Frühe, Mittlere und Späte. Damit beträgt die Erntezeit insgesamt sechs bis sieben Wochen. „Meine Lieblingssorte ist die ‘Dar-Royal’-Erdbeere“, sagt Landwirt Dirk Gelbrich, der die Erdbeerfelder im Familienunternehmen betreibt. „Das ist eine sehr frühe Sorte und schmeckt mir und vielen anderen hier am Besten.“

Stammkunden seit über 30 Jahren

In diesem Sommer findet die Ernte bereits zum 34 Mal statt. Die Idee dazu kam dem 57-Jährigen während eines längeren USA-Aufenthalts, bei dem er in Kalifornien Pfirsiche und Orangen frisch vom Baum pflückte. „Das hat mir so gut gefallen, sodass ich das selbe hier in Deutschland mit Erdbeeren machen wollte.“

Agniesszka Milosec kommt regelmäßig zum Erdbeerpflücken auf den Hof Gelbrich in Sprockhövel.
Agniesszka Milosec kommt regelmäßig zum Erdbeerpflücken auf den Hof Gelbrich in Sprockhövel. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

In jeder Saison sind Stammkunden mit dabei. Ein Plausch auf dem Erdbeerfeld gehört für Dirk Gelbrich deshalb mit dazu. Helena Kaluza beispielsweise, kommt mit ihrem Mann seit über 30 Jahren her. „Es macht einfach Spaß. Und heute Nachmittag gibt es leckeres Erdbeer-Tiramisu.“ So seien einige Besucher bereits als Kinder gekommen, die heute ihre eigenen Kinder mit hierher bringen.

Auch Agniesszka Milosec kommt regelmäßig her. Die Qualität, sagt sie, sei hier einzigartig. „Aus meiner heutigen Ernte wird ganz viel Marmelade gemacht“, so die gebürtige Polin. „Mein Sohn fragt jeden Tag, wann ich wieder Erdbeeren mitbringe und würde sich am liebsten nur noch davon ernähren.“

Geschwisterpaar pflückte an einem Tag 124 Kilo

Große Körbe mit Erdbeeren balanciert Andy Weber geschickt auf seinen Schultern. „Sieben Kilo“, sagt seine Frau Claudia Weber. „Daraus backe ich unter anderem einen Erdbeerkuchen.“ Doch es sind nicht nur die Beeren, die das Paar herlockt. „Die Natur ringsherum gibt uns ein Urlaubsgefühl.“

„Die Menschen ernten oft größere Mengen“, so Dirk Gelbrich. Alles getoppt habe ein älteres Geschwisterpaar, dass vor einigen Jahren an einem Nachmittag 124 Kilo Erdbeeren pflückte. „Der Mann war 89 und die Dame gehbehindert. Deshalb hat unser Traktor die gepflückten Erdbeeren dann für sie nach oben transportiert“, erinnert sich der Landwirt. Verteilt habe das Geschwisterpaar die Erdbeeren dann innerhalb der Familie. „Der alte Herr kommt ab und zu immer noch zum Pflücken.“

Früher konnten Besucherinnen und Besucher beim Familienunternehmen Gelbrich zusätzlich auch Himbeeren pflücken. Laut Dirk Gelbrich habe sich das jedoch nicht mehr rentiert. Mit den Erdbeerfeldern habe die Familie allerdings genug zu tun: „Vor allem in den Mittagspausen der Besucher rappelt es.“

Normalerweise startet die Ersbeersaison um den 20. Mai herum und endet Anfang Juli. Durch die kalten Temperaturen im Mai diesen Jahres startete die Saison entsprechend später, diesmal Anfang Juni.

Interessierte können von Montag bis Samstag von 8 bis 18 Uhr und am Sonntag von 9 bis 14 Uhr Erdbeeren pflücken. Dazu können Behälter von Zuhause mitgebracht-, oder vor Ort erworben werden.

Weitere Informationen finden Interessierte unter www.gelbrich-erdbeeren.de