Sprockhövel. Nach gut anderthalb Wochen haben 45 „Stadtradeln“-Teams in Sprockhövel schon über 45.000 Kilometer gesammelt. Nur eine Stadt im Kreis hat mehr.

Halbzeit beim Stadtradeln. Mitten in der zweiten von drei „Stadtradeln“-Wochen kommt Sprockhövel mit einer ordentlichen Zwischenbilanz daher: 434 aktiv Radelnde, 45 Teams und über 45.000 gesammelte Kilometer (Stand: 12. Mai). „Wahnsinn oder?“ findet auch Klimaschutzmanagerin Ioanna Ioanniduo. Sie und die Bürgermeisterin seien „wirklich begeistert“.

Tatsächlich erweist sich Sprockhövel im Vergleich mit den anderen teilnehmenden Städten des Ennepe-ruhr-Kreises als besonders fleißig. Mit dem Durchschnittswert von 1,79 Kilometer pro Einwohner hat Sprockhövel vor den anderen Kommunen die Nase vorn – und erreicht einen mehr als doppelt so hohen Wert wie der Kreis (0,72 Kilometer pro Einwohner). Mehr Kilometer insgesamt hat nur Witten gesammelt, das allerdings auch mit deutlich mehr Teilnehmern.

Feiertage sollten mehr Menschen auf die Räder bringen

Für den „Stadtradeln“-Wettbewerb interessanter ist die Lage Sprockhövels in seiner Größenkategorie. Bei den Städten von 10.000 bis zu 49.999 Einwohnern liegt die Stadt bisher auf Platz 26 und damit im vorderen Mittelfeld. „Natürlich verändert sich das noch bis zum Herbst“, dämpft Klimaschutzmanagerin Ioanniduo die Euphorie. „Aber ich hoffe, dass wir unter den Top 100 bleiben.“

In der Tat haben viele Kommunen mit ihren drei Wochen „Stadtradeln“ noch gar nicht begonnen – den Zeitraum können sie nämlich selbst bestimmen. Sprockhövel hatte sich aufgrund der vielen Feiertage im Mai für den frühestmöglichen Zeitraum (1. bis 21. Mai) entschieden, in der Hoffnung an diesen Tagen möglichst viele Menschen auf die Räder zu bringen.

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Team Stadtverwaltung ist schon über 10.000 Kilometer geradelt

„Wir mussten das ja lange im Voraus planen“, erläutert Ioanna Ioannidou – damals war weder die aktuelle Corona-Situation absehbar, noch das für Mai ziemlich schlechte Wetter. Dass das „Stadtradeln“ nun aber trotzdem so gut angelaufen ist, freut die Verantwortlichen im Rathaus: „Mit so einem guten Start hätten die Bürgermeisterin und ich nicht gerechnet“, verrät Ioannidou, die selbst täglich acht Kilometer bis zur Arbeit fährt – natürlich für das Team der Stadtverwaltung, das mit seinen 57 Teilnehmern schon mehr als 10.000 Kilometer gesammelt hat.

Denn schließlich stehen auch die Teams einer Stadt im Wettbewerb zueinander. In Erinnerung bringt die Klimaschutzmanagerin noch einmal, dass der beste Verein und die beste Schulklasse Sprockhövels am Ende der Aktion prämiert werden. Aber auch wer nicht zu den Vielfahrern gehört, könnte Glück haben und in der Sonderverlosung gezogen werden: Unter allen aktiven Radlern verlost Ioanna Ioannidou Fahrradzubehör wie Trinkflaschen und Luftpumpen.

Mängelmelde-Plattform wird wenig genutzt

Während die Sprockhöveler und Sprockhövelerinnen das Stadtradeln nutzen, um fleißig ihre Kilometer zu dokumentieren, wird eine Möglichkeit der zugehörigen App nur spärlich genutzt: die Meldeplattform „RADar!“. Darüber können die Stadtradler Mängel an den Straßen, unübersichtliche Stellen oder fehlende Abstellmöglichkeiten an ihre Kommune melden. In Sprockhövel ist das jedoch erst einmal passiert.

Möglich bleibt es allerdings bis zum Ende der Aktion. Ebenso kann man sich noch bis zum letzten Aktionstag als Stadtradler registrieren und für steigende Zahlen auf dem städtischen Kilometerkonto sorgen.