Sprockhövel. Der Freibad-Förderverein lobt die Stadt Sprockhövel für ihren Umgang mit der Corona-Krise. Das Zählsystem ermöglicht höhere Besucherzahlen.

Ein großes Lob richtet Marcel Beckers, Vorsitzender des Fördervereins Freibad Sprockhövel, an die Stadt. „Es ist ja unter städtischer Regie und wir waren im Umkreis das einzige Bad, das trotz Corona schon am 30. Mai geöffnet hat. Die Stadt hat das Konzept des Deutschen Schwimmverbandes umgesetzt und bis zum heutigen Tag sehr erfolgreich handhaben können.“

Beckers hält die Maßnahmen, die etwa Hattingen zunächst ergriffen hat, für übertrieben und unnötig. In Sprockhövel könne man – unter den gebotenen Sicherheitsmaßnahmen – an den Schalter gehen und sein Ticket auch bar bezahlen. „In Hattingen kam man zunächst nur ins Bad, wenn man sich online angemeldet hat, da sind doch durch die technischen Anforderungen viele Senioren schon außen vor“, sagt der Vorsitzende. Das müsse doch nicht sein.

Wenn Badegäste das Bad verlassen, können neue nachströmen

Anfangs habe man vormittags hundert Personen ins Bad gelassen, dann eine Pause gemacht, Toiletten und Duschen desinfiziert und nachmittags wieder hundert Schwimmern Einlass gegeben. Mittlerweile dürfen zwei Mal zweihundert ins Bad. Dabei erhält jeder Badegast einen Plastik-Chip, den er bei Verlassen des Bades wieder abgibt.

„An Spitzentagen im Juni warne bis zu 600 Besucher da, obwohl ja nur zwei Mal 200 Besucher gleichzeitig ins Freibad können“, hat Beckers nun erfahren. „Das heißt, das Chip-System der ZGS hat sich bewährt. Dadurch dass Badegäste das Bad verlassen, können neue nachströmen. Bei einem Online-System wäre das gar nicht möglich, dann wäre einfach bei 200 Meldungen pro Halbtag Schluss.“

Ist sehr zufrieden: Marcel Beckers, Vorsitzender des Fördervereins Freibad Sprockhövel.
Ist sehr zufrieden: Marcel Beckers, Vorsitzender des Fördervereins Freibad Sprockhövel. © FFS | Manfred Sander

Natürlich habe man auch in Sprockhövel Maßnahmen ergriffen, damit alle gesund bleiben. Im Wasser selbst werde das Virus ja nicht übertragen, man habe aber den Sprungturm, die Rutsche und die Spielgeräte für die Kleinen gesperrt.

Man schwimmt quasi im Kreis

„Für die Jüngsten tut es mir leid, aber wer wirklich nur seine Runden ziehen will, der kann das problemlos machen.“ Die Bahnen habe man so umdisponiert, dass sich die Menschen nicht begegnen. Man schwimme quasi im Kreis.

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Es sei natürlich traurig gewesen, dass im Grunde alle beliebten Veranstaltungen sprichwörtlich ins Wasser gefallen sind und auch keine neuen stattfinden konnten. Aber damit müsse man in diesem Jahr leben.

Auch der Auftritt der Gruppe Schnick-Schnack fällt aus

Das Badewannen-Rennen zum Beispiel konnte nicht stattfinden, der Gottesdienst von Arne Stolorz nicht, genauso wenig wie das Open-Air-Kino mit Life-Musik, das Zwölf-Stunden-Schwimmen und das Seniorencafé. Geplant war zum ersten Mal, das die Gruppe Schnick-Schnack auftritt. „Aber die können ja in diesem Jahr nicht einmal proben“, sagt Marcel Beckers.

Ein kleiner Trost sei für den Förderverein, dass er in diesem Jahr deutlich weniger Arbeit hatte. Aber das sei ja eigentlich nicht Sinn der Sache. Was den Vorsitzenden absolut freut: Weil das Sprockhöveler Freibad schon so „früh“ geöffnet hat, kamen viele Schwimmbegeisterte aus anderen Städten und von anderen Vereinen, nutzten die Gelegenheit und waren begeistert.

Regenbogenfarben für die Rutsche

In den letzten Zügen der Fertigstellung liegt die große neue Rutsche, die unten noch verkleidet wird. In Regenbogenfarben wird der Raum außen angestrichen, der dann ausschließlich den Bademeistern zur Verfügung stehen wird. „Danach wird die hundertprozentige Freigabe durch den TÜV erfolgen.“