Sprockhövel. Emrah und Zerrin Ozan eröffnen an der Hauptstraße 3 in Sprockhövel ihr kleines Geschäft. Sie planen auch Ticketverkauf und Paketdienst.

Die Zeit ohne Kiosk am Busbahnhof in Niedersprockhövel ist definitiv vorbei. Emrah und Zerrin Ozan haben jetzt an der Hauptstraße 3 am Rande des Verkehrsknotenpunktes einen Laden für Nahversorgung aller Art eröffnet.

Emrah Ozan und seine Frau Zerrin kommen ursprünglich aus Bochum, leben aber seit rund anderthalb Jahren in Sprockhövel. „Wir kennen uns hier gut aus und haben auch die unangenehme Diskussion um den Kiosk am Busbahnhof mitbekommen“, sagt der gelernte Elektroingenieur. Die beiden haben zwei Kinder, und nach dem Mutterschutz möchte Zerrin gerne eine selbstständige Tätigkeit ausüben. „Da hatten wir den Kiosk, der ja mittlerweile leer steht, durchaus im Blick“, sagt Emrah Ozan.

Auch orientalische Lebensmittel sind im Angebot

Letztlich hat sich das Ehepaar für eine Immobilie am Rande des Busbahnhofs entschieden, an der Hauptstraße 3. „Bau- und Ordnungsamt der Stadt haben mit beim Genehmigungsverfahren sehr gut unterstützt“, versichert Ozan. Es ist nach allen Vorbereitungen vor der Öffnung ein bunter Laden geworden, der insbesondere Kinderherzen höherschlagen lässt: „Wenn hier hoffentlich bald wieder die Schüler vorbeikommen werden, gibt es für sie eine sehr große Auswahl an Süßigkeiten, aber für Erwachsene auch Tabakwaren, Zeitungen und das Heißgetränk für zwischendurch, belegte Brötchen für die pausierenden Busfahrer.“

Klassisch auch: Wer vor dem Wochenende den Einkauf verpasst hat, bekommt hier Mehl und Zucker und Milch. „Unser Platzangebot ist so umfangreich, dass wir darüber hinaus auch orientalische Lebensmittel anbieten können“, informiert Emrah Ozan.

Seit einem Dreivierteljahr steht die Immobilie leer

Und die Planungen gehen noch weiter: Mit der Verkehrsgesellschaft VER ist Ozan im Gespräch, um bald auch Tickets für den ÖPNV anbieten zu können, darüber hinaus will der Kleinunternehmer auch einen Paketdienst einrichten.

Weniger aussichtsreich verhält es sich mit dem verwaisten Kiosk inmitten des Busbahnhofs. Nach langen Streitigkeiten hat sich die Zentrale Gebäudebewirtschaftung Sprockhövel (ZGS) im Sommer des vergangenen Jahres von dem damaligen Pächter getrennt. Anwohner hatten sich immer wieder über Saufgelage und Ruhestörungen rund um die Verkaufsstelle beschwert. Seit einem Dreivierteljahr steht die Immobilie leer, und die ZGS hat bislang noch keinen Nachmieter finden können.

Verlegung des Niedersprockhöveler Busbahnhofs wird geprüft

Zur Verbesserung der Situation um den Kiosk war ein alkoholfreies Konzept ausgearbeitet worden, das für die Zeit, so lange der Busbahnhof noch an diesem Standort existiert, für Ruhe sorgen sollte. In Prüfung befinden sich zurzeit Planungen für eine Verlegung des Niedersprockhöveler Busbahnhofs an die Bochumer/Mühlenstraße. Ralph Holtze, Chef der ZGS, will zur nächsten Sitzung des Betriebsausschusses, die coronabedingt noch nicht terminiert ist, ein neues Konzept für den Kiosk vorlegen.