. Die Stadt Sprockhövel wollte vor Gericht eine Zwangsräumung gegen Yüksel Eroglu erreichen. Der 40-Jährige wartet jetzt auf ein Gesprächsangebot.
„Wir warten jetzt auf ein Zeichen der Stadt Sprockhövel“, sagt Yüksel Eroglu, der am Busbahnhof den Kiosk betreibt. Wie berichtet, hatte die Stadt ihm die Kündigung auf den Tisch gelegt, die bereits im März dieses Jahres wirksam werden sollte. Der Grund: Ruhestörung, Schmutz und angetrunkene Menschen rund um den Kiosk. Jetzt kam es zu einem Prozess, den die Stadt Sprockhövel gegen den Kioskbetreiber verloren hat.
Eroglu weiß eigentlich nicht so recht, was die Stadt gegen ihn vorzubringen hat. „Es gab in der Vergangenheit tatsächlich schon mal Ruhestörungen, das ist aber bereits einige Zeit her. Vor Gericht hat die Stadt keine wirklichen Argumente gegen mich vorgebracht. Ich zahle immer meine Steuern und das ist nicht wenig. Draußen gibt es eine Kamera, so dass ich beweisen kann, dass jeden Tag hier geputzt wird. Ich habe zwei Mitarbeiter, die mir helfen. Ich selbst arbeite zehn bis zwölf Stunden jeden Tag. Außerdem halte ich hier eine saubere Toilette vor, die vor allem von Busfahrern gerne genutzt wird, aber auch von Schulkindern, älteren Menschen und Behinderten“, berichtet Eroglu. 700 Unterschriften von Kunden hat er gesammelt und dem Gericht vorgelegt. Darin sprechen sich die Bürger dafür aus, dass der 40-Jährige mit seinem Kiosk ein Angebot vorhält, das erhalten bleiben sollte. Man kann dort Tickets vom VRR kaufen, Süßigkeiten und Kaffee bekommen, Eroglu betreibt auch einen Paketshop. Es geht auch um seine Existenz, denn er hat eine Tochter, die im Studium ist.
„Wir sind bereits im Gespräch mit einem Nachfolger“, hatte Ralph Holtze vom Gebäudemanagement der Stadt Sprockhövel Ende April gegenüber unserer Zeitung gesagt. Jetzt hat sich das Blatt gewandelt und Yüksel Eroglu möchte auf jeden Fall bleiben.
„Wenn es geht, würde ich in ein paar Jahren auch gerne zum neuen Standort mit umziehen, wenn der Busbahnhof verlegt wird“, sagt der 40-Jährige, der seit sechs Jahren sehr erfolgreich den Kiosk betreibt. „Mein Anwalt und ich warten jetzt auf ein Zeichen der Stadt. Wir würden gerne gemeinsam eine Lösung für die Zukunft besprechen.“
Trotz mehrerer Anrufe dieser Zeitung am gestrigen Dienstag bei der Stadt Sprockhövel war weder Ralph Holtze noch irgendein anderer Zuständiger für eine Stellungnahme zu sprechen..