Sprockhövel. Am L70n-Kreisverkehr in Sprockhövel kommt es wegen zu wenigen Schildern zur Verkehrsführung zu gefährlichen Situationen. Was die Grünen fordern.
Es herrscht eine gewisse Unsicherheit am Kreisverkehr der L70n an der Wuppertalerstraße in Sprockhövel. Da es für Fußgänger und Radfahrer kaum oder gar keine Verkehrs- und Richtungsführung gibt und auch Vorfahrtsschilder fehlen, kommt es häufiger zu unübersichtlichen und teils gefährlichen Situation zwischen Autofahrern, Radfahrern und Fußgängern.
Darauf hat die Fraktion B90/Die Grünen aufmerksam gemacht und weitere Mängel festgestellt. Straßen.NRW will die Situation am Kreisverkehr der L70n so schnell wie möglich entschärfen.
Im Kreisverkehr in Sprockhövel ist die Verkehrsführung gewöhnungsbedürftig
Rewe-Markt ist jetzt anders erreichbar
Vor der Fertigstellung des Kreisverkehrs für Autofahrer, die von der Hauptstraße Richtung Wuppertalerstraße fuhren, war der Rewe-Markt Fritsche in Sprockhövel direkt zu erreichen. Das ist jetzt anders.
Autofahrer, den zum Lebensmittelhändler möchten und von der Hauptstraße kommen, können jetzt nicht mehr links abbiegen, sondern müssen erst mal in den Kreisverkehr hineinfahren, diesen dann wieder verlassen und ein kurzes Stück zurückfahren. Danach biegt man rechts ab, um den Rewe-Markt zu erreichen.
Die Verkehrsführung sei sehr gewöhnungsbedürftig und nicht immer zweifelsfrei erkennbar, heißt es in einer Pressemitteilung der Grünen. An zwei Tagen seien innerhalb von 90 Minuten 100 Abbiegeverstöße beobachtet worden.
Fahrradfahrer sind sich teilweise nicht sicher, wie sich sich verhalten sollen. Manche bremsen ab und müssen sich erst einmal eine Übersicht über die geänderte Verkehrsführung machen, andere reihen sich von der Glückauf-Trasse kommend fälschlicherweise in den Kreisverkehr ein, und andere Radfahrer überqueren die Wuppertalerstraße an der Verkehrsinsel ohne auf den Straßenverkehr zu achten, wie die WAZ beobachtete.
Die Grünen fordern eine schnelle Beschilderung
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Die Grünen fordern deshalb eine schnelle, wenn zunächst auch provisorische Beschilderung. Straßen.NRW hat sich dazu bereits mit der Stadt besprochen und will schnell nachbessern. „Es gibt eigentlich eine klare Regelung, denn die Straße hat Vorrang und wer diese kreuzen will, muss warten. Dennoch wird, um alle Unklarheiten zu beseitigen, schnellstmöglich ein Vorfahrt-achten-Schild angebracht“, sagt Andreas Berg, Pressesprecher von Straßen.NRW, zum Kreisverkehr an der L70n.
Ein weiterer Kritikpunkt der Grünen betrifft die Verkehrsinsel. Die Insel an der Wuppertalerstraße, die ein Weiterfahren auf der Glückauf-Trasse vereinfachen soll, ist versetzt angebracht und nur zum Teil mit angeschrägtem Bordstein versehen. Das verhindere ein flüssiges Überqueren der Straße. Begegnungsverkehr sei nahezu unmöglich, bemängeln die Grünen.
Verkehrsinsel muss für alle Menschen zu überqueren sein
Der nur teilweise abgesenkte Bordstein habe aber seine Gründe, sagt Andreas Berg. „Die Verkehrsinsel muss für alle Leute mit Mobilitätseinschränkungen gleichermaßen zu überqueren sein. Menschen in Rollstühlen müssen über die abgesenkten Stellen fahren können, aber auch sehbehinderte und blinde Menschen müssen die Straße überqueren können und die benötigen einen Bordstein mit bestimmter Höhe“, erklärt Andreas Berg. Außerdem bedarf es für sehbehinderte Menschen einer Noppenplatte, führt Berg aus.
Die Fraktion B90/Die Grünen kritisiert in ihrer Pressemitteilung außerdem noch den fehlenden direkten Zugang von der Glückauf-Trasse zum Rewe-Markt Fritsche. Dieser werde schmerzlich vermisst. Radfahrer müssen am Kreisverkehr vorbeifahren, auf dem Bürgersteig bleiben und können dann erst die normale Einfahrt zum Lebensmittelhändler benutzen.
Kein direkter Zugang zu einem Privatgelände eingeplant
„Einen direkten Zugang zu einem Privatgelände planen wir eigentlich nicht mit ein“, sagt Andreas Berg. „Es werden normalerweise nur öffentliche Wege genutzt. Ob ein direkter Zugang überhaupt mal angedacht war, weiß ich nicht. Das hätte ja auch mit den Besitzern des Geländes besprochen werden müssen.“