Sprockhövel. Alfons und Monika Eilers suchen Interessierte für gemeinschaftliches Wohnen in Sprockhövel. Vorbild in ein Projekt der HWG in Hattingen

Alfons Eilers ist Rentner, lebt zwar seit langem in Hattingen, möchte mit seiner Frau aber gerne den weiteren Lebensabend in Sprockhövel verbringen. Und das nicht abgegrenzt als Ehepaar, sondern in einer alternativen Wohnform mit anderen, am liebsten in einem Mehrgenerationenhaus. Nun sucht er Mitstreiter.

Hattinger ist in Sprockhövel verwurzelt

Eilers stammt ursprünglich aus dem Münsterland, zog zusammen mit seiner Frau Monika 1983 berufsbedingt nach Niedersprockhövel. Mit zwei Kindern wurde irgendwann eine größere Wohnung fällig. „Nur ungern sind wir damals von Sprockhövel weggezogen, haben aber den Kontakt zu der Stadt nie verloren“, sagt der ehemalige Gewerkschafter Eilers, der sich ehrenamtlich auch bei der TSG als Vorstandsmitglied und als Abteilungsleiter Gesundheit und Fitness (GuFi) engagiert. In Hattingen lebt das Ehepaar seit über 20 Jahren zusammen mit Freunden in einer Eigentümergemeinschaft. In privater Wohnung leben, aber in Hausgemeinschaft miteinander verbunden sein – diese Form des Zusammenlebens fasziniert Alfons und Monika Eilers schon lange.

Vorbild ist Projekt eines Vereins mit der HWG

In Hattingen waren Freunde und Bekannte vor zehn Jahren an einem erfolgreichen Projekt beteiligt, das er gerne in Sprockhövel neu auflegen würde. Als Ergebnis eines Volkshochschulkurses hatte sich in der Nachbarstadt der Verein „Wir wohnen zusammen“ (WiWoZu) gebildet, der zusammen mit der Hattinger Immobilienagentur HWG das Projekt eines Mehrgenerationen-Wohnhauses am Südring auf den Weg brachte. Alle Bewohner sind Mitglied im Verein, der die Miete und die Nebenkosten an die HWG entrichtet. Entsprechend der Personenzahl der einzelnen WiWoZu-Mitglieder, die verschiedenen Generationen angehören, gibt es unterschiedlich große Wohnungen im Objekt, dazu ein Gemeinschaftsraum, in dem regelmäßig Treffen stattfinden und die für Besucher von Mitgliedern zur Verfügung gestellt werden kann. Alle zusammen bilden eine Hausgemeinschaft, Alt hilft Jung und umgekehrt, wenn jemand auszieht und den Verein verlässt, wird gemeinschaftlich über Nachrücker entschieden.

Passgenau für alterndes Sprockhövel

So wünschen es sich die Eilers nun auch für Sprockhövel. „Bedarf gibt es bestimmt“, ist der 65-Jährige sicher, Mehrgenerationen-Wohnen hat in Sprockhövel, wo die Zahl der Senioren 60 plus seit vielen Jahren stetig steigt und in Niedersprockhövel, wo Alfons Eilers das Projekt gerne umsetzen würde, mittlerweile einen Anteil von rund einem Drittel erreicht hat, eine Zukunft.

Eigene Akzente bei der Konzeption setzen

Doch die Eilers stehen noch ganz am Anfang. „Gesucht werden jetzt junge wie ältere Menschen, die mit uns einen Verein wie in Hattingen gründen. Dann brauchen wir einen Bauträger wie die HWG, die das Projekt in Hattingen umgesetzt hat“, sagt Alfons Eilers. Wichtig sei: „Es soll sich dabei ausdrücklich nicht um ein Wohnprojekt handeln, das andere entwickeln und die Wohnungen dann auf dem freien Markt anbieten. Der Verein entscheidet bei der Konzeption mit.“ Eilers berichtet, er habe bereits mit dem Bürgermeister und den Wohnungsbaugesellschaften von Sprockhövel und Hattingen sowie mit Sparkasse und Volksbank gesprochen. „Der Sprockhöveler Bauverein kann sich so ein Projekt nicht vorstellen, vielleicht ändert er jedoch noch seine Einstellung“, hofft Eilers.

Eilers möchte Diskussion anstoßen

Aber Alfons Eilers denkt auch über sein konkretes Wohnprojekt hinaus. „Die demografische Entwicklung in der Stadt zeigt doch, dass solche Wohnformen notwendig sind. In den politischen Gremien und der Zukunftskommission ist das Thema ja bereits angekommen. Jetzt muss es auch in die öffentliche Diskussion!“

Eckdaten für das Mehrgenerationenhaus

Eilers stellt sich vor, auf einer Wohnfläche von etwa 1150 Quadratmetern zwölf bis 14 Wohnungen unterzubringen.

Ein Gemeinschaftsraum, die die Vereinsmitglieder gemeinsam tragen, hätte rund 75 Quadratmeter.

Alfons und Monika Eilers sind unter 02324/971815 oder alfons.eilers@igmetall erreichbar.