Sprockhövel. Mehr als 30 Niedersprockhöveler haben sich der Idee angeschlossen und helfen bei der Herstellung von Mundschutzmasken. Die Nachfrage ist riesig.

Dem Alten- und Pflegeheim am Perthesring in Niedersprockhövel fehlen dieser Tage Mundschutzmasken. Das Problem treibt viele Einrichtungen um. In Niedersprockhövel haben sich deshalb mehr als zwei Dutzend Freiwillige zusammengetan, um das Pflegepersonal und die Bewohner und Patienten zu schützen. Sie nähen Mundschutzmasken.

Alles fing mit einer Idee von Margitta Solo an. Sie wollte, als das Land NRW Schulen und Kindergärten wegen der Pandemie schloss, kleine Tütchen für Kinder zusammenstellen. Darin enthalten: Zurechtgeschnittene Stoffstücke, Füllwatte und Nähutensilien für einen Stoffosterhasen. Damit die Kinder etwas zu tun haben.

Mittlerweile sind 430 Masken hergestellt worden

Mitarbeiter vom Perthesring erfuhren davon und fragten die Näh-Expertin, ob sie in Zeiten der Krise auch auf andere Weise helfen wolle. Mundschutzmasken seinen momentan Mangelware und dabei so wichtig, damit Infizierte das Corona-Virus nicht weiterverbreiten.

Solo sagte zu. Eine Mitstreiterin verbreitete die Idee über die sozialen Netzwerke. Schnell kamen 32 Personen zusammen, die beim Nähen mithelfen und Stoffe beisteuern. Alte Tischdecken, Stoffservietten und Bettwäsche spenden die Sprockhöveler und geben es im Schneideratelier ab. Mittlerweile sind 430 Masken fertig. „Ich bin so stolz auf mein Dorf“, meint Solo.

In acht Minuten kann eine Maske fertig sein

Neben Privatpersonen unterstützen auch Schneidereien aus Gevelsberg und Blankenstein die Initiative. Die Rosen-Apotheke und die Bäckerei Wodantal steuern die teuren Nasenclips bei, die in die Stoffmasken eingearbeitet werden, damit die nicht von der Nase rutschen.

Wer schnell sei, schaffe es, eine Maske in acht Minuten anzufertigen. Mehrere Arbeitsschritte sind dafür nötig: Zuschneiden, falten, nähen, Seitengummis anbringen, bügeln. Während kochfeste Stoffe bereitwillig abgegeben wurden, sind die Gummis, die hinter den Ohren gespannt werden, nicht so einfach zu organisieren. „Ohne Ohren können wir die Masken nicht ausliefern“, so Solo.

Der erste Schwung geht an den Perthesring

Das Problem: Auch das Gummi muss einer Kochwäsche standhalten und darf maximal sechs Millimeter breit sein. Denn die Masken erfüllen ihren Zweck nur zwischen zwei und vier Stunden, danach muss eine frische her.

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150 Meter Gummi konnte Solo am Freitag in Wuppertal Elberfeld abholen. Wer weitere Materialspenden abgeben möchte, kann dies an der Hauptstraße 25 machen. Der erste Schwung geht an den Perthesring. Ein zweiter Stoß Masken kommt der Diakonie zugute.