Sprockhövel. Die Zahl der Neugeborenen ist in der Stadt Sprockhövel merklich angestiegen. Die Elterninitiative KAZ will von zwei auf vier Gruppen erweitern.
Wenn nicht gehandelt wird, fehlen in Niedersprockhövel ab August nächsten Jahres 19 Kindergartenplätze. Denn seit 2015 steigt die Zahl der Geburten an. In Haßlinghausen wird der Bedarf durch den Interims-Kindergarten gedeckt, der in den nächsten Monaten entsteht. In Niedersprockhövel wird an Lösungen noch gearbeitet.
„Lag die Zahl der Geburten bis 2015 konstant um die 180 pro Jahr, so sind es seitdem immer mehr als 200“, berichtete Evelyn Müller, Geschäftsbereichsleiterin für Jugend, Schule und Soziales im Jugendhilfeausschuss. Solche Trends werden natürlich in der langfristig durchgeführten Bedarfsprognose mit einberechnet. „Was wir nicht wissen können, sind zum Beispiel Zuzüge von Familien mit Kindern, die schon das Kindergarten-Alter haben. Aber damit sind wir bisher immer gut klar gekommen. Zurzeit hatten wir in Haßlinghausen sogar noch zwei Plätze unbesetzt.“
Klare Aussagen für Niedersprockhövel sind jetzt noch nicht möglich
Jetzt schon klare Aussagen für Niedersprockhövel zu treffen, sei noch nicht möglich. Denn es gibt da noch ein paar Baustellen, im wahrsten Sinne des Wortes. „Die Elterninitiative KAZ an der Bahnhofstraße, die über dem Verkaufsraum von Aldi untergebracht ist, wird an dem Standort auf jeden Fall vergrößert. Denn der Discounter will mehr Verkaufsfläche, das jetzige Gebäude wird abgerissen“, schildert Müller. Dann wird ein größerer Neubau entstehen, über dem die Elterninitiative wieder untergebracht sein wird. Die Kita, die bisher zwei Gruppen hat, wird dann vier haben.
Auch interessant
Während des Abrisses werden die Kinder in Containern untergebracht. Das alles ist soweit klar – unklar ist der Zeitraum. Denn für den Neubau von Aldi muss ein neuer Bebauungsplan erstellt werden. Der soll in der Ratssitzung im Mai beschlossen werden, damit er dann zügig umgesetzt werden kann. „Es ist im Interesse aller, dass Aldi dort zügig neu bauen kann. Sonst müsste es Behelfslösungen geben, die weder den Erziehern, noch den Kindern guttun“, sagt Evelyn Müller.
19 Kita-Plätze werden durch so genannte Überhang-Plätze aufgefangen
Die zusätzlichen 19 Kita-Plätze, die benötigt werden, müssten durch so genannte Überhang-Plätze aufgefangen werden. Das bedeutet, dass die Kinder auf schon vorhandene Kita-Gruppen aufgeteilt werden, so dass jede Gruppe ein bis zwei Kinder zusätzlich aufnehmen müsste. Den Nachwuchs von Niedersprockhövel nach Haßlinghausen zu bringen, sei vielen Eltern nicht zuzumuten. Müller: „Das kann für manche eine Lösung sein, die ohnehin in die Richtung zur Arbeit fahren müssen, aber für viele kommt das nicht in Frage.“
Auch künftig gibt es eine verhältnismäßig gute U-3-Versorgungsquote
Eine in der Kita-Planung im Juni 2019 dargestellte mögliche Erweiterung der Katholischen Kita St. Januarius sei nach Aussagen des Trägers noch nicht in diesem Zeitraum umzusetzen. Endgültig entschieden sei darüber aber noch nicht. Durch die Schaffung neuer Kita-Plätze für U-3-Kinder sowie den deutlich ausgebauten Kinder-Tagespflege-Bereich besteht für Sprockhövel auch künftig weiterhin eine verhältnismäßig gute U-3-Versorgungsquote“, erklärt Evelyn Müller.