Sprockhövel. An der A 43 bei Sprockhövel gibt es umfassende Bergschäden durch gleich drei ehemalige Flöze. Die Verfüllung zieht sich hin und kostet Millionen.

Drei ehemalige Kohleflöze treffen an einer Stelle direkt unter der A 43 bei Sprockhövel in Richtung Autobahnkreuz Wuppertal-Nord zusammen. „Es wird noch weitere Monate dauern, bis alle Hohlräume geschlossen sind“, teilt Rainer Hüsken, Vermessungsingenieur der Autobahnniederlassung Hamm von Straßen.NRW mit. Jetzt wurde auch in Fahrtrichtung Bochum eine Baustelle eingerichtet. Verfüllt werden soll nun auch vom Mittelstreifen aus.

Absicherung in den 1960er Jahren

Das gesamte Projekt wird voraussichtlich anderthalb bis zwei Millionen Euro kosten. Wer die Kosten für die gesamte Maßnahme tragen wird, ist noch nicht klar. Es könne sein, dass die Bezirksregierung als die für den Bergbau zuständige Behörde dafür aufkommen müsste, erklärt Hüsken.

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Schon seit Monaten wird unter der Autobahn verfüllt. Bereits in den 1960er Jahren hatte man versucht, die ehemaligen Stollen zu sicher. Man füllte man die Hohlräume mit Schotter aus und legte Betonplatten darüber in der Überzeugung, dass diese Maßnahmen für die Ewigkeit sein würden. „Aber diese Hoffnung stellte sich als falsch heraus“, sagt Hüsken. Jetzt ist man schlauer und weiß, dass auch Beton verrotten kann.

Arbeiten in bis zu 26 Metern Tiefe

Man müsse sich die Situation allerdings nicht so vorstellen, dass unter dem Asphalt riesige Löcher sind und die Fahrbahndecke einstürzen könne. Vielmehr seien zwischen dem vor Jahrzehnten angeschütteten Schotter kleine Hohlräume, die man jetzt verfüllt, um dauerhaft Stabilität zu bekommen. Dazu geht man bis zu 26 Meter in die Tiefe.

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Angefangen hat man in Richtung Wuppertal von der Standspur aus, weil man den Verkehr weiter fließen lassen möchte. Der Haken daran: Straßen.NRW kommt von der Position aus nicht bis zum Mittelstreifen. Die Baustelle wurde jetzt also auch auf der anderen Seite in Richtung Bochum verlegt und zwar am Mittelstreifen, um an alle betroffenen Bereiche zu gelangen. Danach wandert die Baustelle noch auf den Standstreifen Richtung Bochum, so dass man dann die gesamte Fläche abgedeckt hat.

Hohlräume werden mit Wasser gesucht

„Gebohrt wird mit reichlich Wasser“, schildert der Ingenieur das Verfahren. Wenn dann plötzlich kein Wasser mehr da ist, sondern versickere, wisse man, dass man richtig liege. Manchmal würden sogar Kohlestückchen nach oben transportiert, so Hüsken. Nur in absoluten Ausnahmefällen setze man bei solchen Arbeiten Kameras ein.