Sprockhövel. Die Sperrung der Kreissporthalle in Haßlinghausen hat Folgen für Sprockhövels Sportvereine und für kulturelle Veranstaltungen. So sehen sie aus:
Die Sportvereine in Sprockhövel müssen in den nächsten Monaten mit Einschnitten beim Trainingsbetrieb unterm Hallendach leben. Und auch größere kulturelle Veranstaltungen an Wochenenden werden während der Sanierung der Kreissporthalle in Haßlinghausen zurückstehen müssen. Für ein entsprechendes Vorgehen stimmten jetzt die Mitglieder des Ausschusses für Kultur, Sport und Freizeit – einstimmig.
Situation mit viel Konflikt-Potenzial, für die nun aber Lösungen erarbeitet wurden
Von April 2020 bis Februar 2021, so hatte es der Ennepe-Ruhr-Kreis jüngst angekündigt, werde er die Kreissporthalle komplett schließen. Dadurch fällt sie sowohl für den Sportbetrieb, als auch als Ausweichmöglichkeit für Meisterschaftsspiele der Vereine bei zeitgleichen kulturellen Veranstaltungen in der Glückauf-Halle in Niedersprockhövel weg. Eine Situation mit viel Konflikt-Potenzial, für die nun aber Lösungen erarbeitet wurden.
So habe sich die Zentrale Gebäudebewirtschaftung Sprockhövel (ZGS) in einem Gespräch mit Vertretern des Stadtsportverbandes (SSV) und der TSG Sprockhövel darauf verständigt, dass einige Gruppen für die Zeit der Schließung der Kreissporthalle gänzlich auf eine Hallennutzung verzichten, sagte ZGS-Chef Ralph Holtze. Dies gelte für alle Fußballer sowie für die Freiwillige Feuerwehr. Und auch der Betriebssport der Stadt unterm Hallendach entfalle ab April bis auf Weiteres. Allen übrigen Sportvereinen könne man so im Zuge von Umverteilungen weiterhin Hallenzeiten anbieten – wenn auch teilweise reduziert oder durch zeitgleiche Hallenbelegungen. „Wir haben es hingekriegt, dass alle Vereine weiter in der Halle Sport treiben können.“
Traglufthalle wäre keine Alternative
Im Fachausschuss, so Holtze, hätten die Grünen zwar gefragt, ob es keine anderen Alternativen gebe – etwa die Nutzung der Tragluft- als Trainingshalle. Doch für die 2500 Quadratmeter große Traglufthalle gebe es in der Stadt aktuell „keine geeignete Fläche, an der wir diese aufstellen könnten“. Darüber hinaus wären die Kosten für Auf- und Abbau sowie die Beheizung für die zehn Monate immens, lägen nach Schätzungen Holtzes bei mindestens 150.000 Euro. Zudem müsste ein für den Sportbetrieb nutzbarer Boden angeschafft werden.
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Stadtsportverbandschef Hans-Jürgen Piorreck sagte: „Wir Vereine tragen die erarbeitete Lösung mit, aber richtig glücklich ist keiner darüber.“ Und auch seitens der Politik habe es durchaus Kritik gegeben – allerdings an der Vorgehensweise des Kreises und dessen angekündigter Komplettschließung der Kreissporthall für zehn Monate. „Wir würden uns hier alle eine etwas größere Flexibilität seitens des Kreises wünschen“, betonte Piorreck. „Mit einer Teilnutzung der Halle wäre uns schon sehr geholfen.“
Was die Wochenendnutzung der Glückauf-Halle für kulturelle Veranstaltungen betrifft, so sollen dort in diesem Jahr nur die bereits angemeldeten außersportlichen Veranstaltungen stattfinden – vom Rudelsingen im Rahmen des Stadtjubiläums bis zum Oktoberfest des SCO. Noch nicht angemeldete außersportliche Großveranstaltungen müssten dagegen in 2020 zurückstehen, so Holtze über das Votum des Fachausschusses. Kleinere Veranstaltungen mit bis zu 100 bis 150 Personen könnten womöglich auch in anderen Räumlichkeiten stattfinden – etwa im Forum Börgersbruch oder in der Mathilde-Anneke-Schulaula.