Sprockhövel. Paketkunden in Niedersprockhövel können aufatmen. Udo Seider bietet in seiner Stöberstube einen Paketdienst in Ergänzung zur Postbank an.
Eine gute Nachricht für die Bürger von Niedersprockhövel: Wer ein Paket verschicken will, steht nicht mehr vor verschlossenen Türen einer unzuverlässigen Postbank-Niederlassung. Nach bewährtem Vorbild bietet jetzt Udo Seider in seiner Stöberstube, Hauptstraße 69, einen Teil der klassischen Postdienste an.
Zuerst war Seiber selbst verärgerter Kunde
Eigentlich hat Seider, der vor anderthalb Jahren seinen reizvollen und beachtlich bestückten Secondhand- und Antiquitätenladen im Hinterhof der Hauptstraße eröffnete, genügend mit seinem stetig wachsenden Geschäft zu tun. „Eines Tages habe ich mich selbst als Kunde der Post über dauernd wechselnden Öffnungszeiten der Postbank und ihres angeschlossenen Brief- und Paketdienstes geärgert“, erzählt der Ladeninhaber. Auf der Homepage der Post sei ihm dann die Werbung, in deren Auftrag solche Dienstleistungen anzubieten, aufgefallen. „Ich bin dann mit meinem Zusteller ins Gespräch gekommen, der mir gesagt hat, Sprockhövel sei für das gelbe Unternehmen ein heißes Eisen“, so Seider.
Stöberstube auch Adresse für zugeschickte Pakete
Und so wurde Udo Seider nach einer Bewerbung sehr bald offizieller DHL-Paketshop-Partner der Post. Die Stöberstube liegt gleich gegenüber der Postbankfiliale, insofern haben es die Kunden mit ihren mehr oder minder dicken Kartons, die mal wieder vor verschlossenen Türen stehen, nicht weit zum neuen Service. Andererseits besteht auch die Möglichkeit für Paketempfänger, die am Liefertag nicht zu Hause sein können, ihre Ware in den Laden von Seider schicken zu lassen. Bei der Deutschen Post wird betont, dass der neue Paketshop-Partner lediglich als Zusatzangebot zu verstehen sei, nach wie vor sei die Postbank der Ort, wo der vollumfängliche Brief- und Paketservice angeboten werde.
Keine Auslandssendungen möglich
Für den 59-jährigen Udo Seider ist der Paketjob ein Zusatzgeschäft, er nimmt Pakete, also auch die immer mehr zunehmenden Retouren der Versandhändler, an, bietet seine Stöberstube als Empfangsadresse an. Bei ihm gibt es auch Briefmarken, er darf jedoch keine Briefe entgegennehmen. „Auch Auslandssendungen können über mich nicht abgeschickt werden, ebenfalls keine Einschreiben mit namentlicher Quittung“, sagt der Sprocköveler. Seine Vertragsbindung mit der Post erlaubt es Udo Seider, nach einem halben Jahr Probelauf Zwischenbilanz zu ziehen. „Ich habe keine Ahnung, ob sich dieses Nebengeschäft rentiert“, sagt er. Da es aber überaus vielversprechend angelaufen sei und er auch Spaß daran hat, ist er guten Mutes, sein Vertragsvolumen später auch ausweiten zu wollen. Aber es sei eben auch zu schauen, ob für den wachsenden gelben Dienst zusätzliches Personal nötig werde.
Öffnungszeiten ausgeweitet
Seine Öffnungszeiten hat er natürlich für die neue Kundschaft ausgeweitet: Werktags kann man von 10 bis 18.30 Uhr kommen, samstags von 10 bis 14 Uhr. „Mittwochs bleibt aber ein Ruhetag, weil hier in Niedersprockhövel viele Läden geschlossen haben“, so Seider.
Neben dem eigenen Betrieb hat Udo Seider aber auch den Wert des Standortes Niedersprockhövel im Blick: „Es ist für die Qualität unserer Innenstadt in Niedersprockhövel von nicht geringer Bedeutung, dass ein funktionierende Post vor Ort ist.“
INFO
Die ersten Tage mit dem Postservice sind gut angelaufen. 40 Pakete pro Tag sind der Normalfall.
Der typische Postkunde habe es zwar eilig, sagt Seider. Aber in seiner Stöberstube kämen die meisten wegen des großen Angebotes bald zur Ruhe.