Sprockhövel. . Die Postbank-Filiale mit Postservice in Niedersprockhövel ist immer wieder geschlossen. Kunden ärgern sich und die Bank entschuldigt sich.
Am Dienstag geschlossen wegen einer Betriebsversammlung. Am vergangenen Freitag geschlossen, wegen? „Ja, weiß man’s. Es war mal wieder zu. Das ist doch kein Service hier“, schimpfen die Bürger vor der Postbank-Filiale mit Postservice in Niedersprockhövel. „Und am vergangenen Samstag stand eine Schlange bis weit nach draußen. Ich hab hier mit anderen 40 Minuten in der Kälte vor der Türe gestanden, die sich immer mal für eine einzige Person öffnete“, beschreibt Kerstin Danisch (49) ihre Erfahrungen der Vergangenheit.
„Zum Teil sitzt drinnen dann eine Mitarbeiterin mit hochrotem Kopf und tut wirklich, was sie kann. Aber das ist doch unfassbar, was sich hier seit Monaten abspielt.“ Die Betriebsversammlung war angekündigt, aber häufig habe die Postbank-Filiale auch aus heiterem Himmel geschlossen. Alle Kunden, die an der Hauptstraße wiederholt vor verschlossenen Türen standen, sagen dasselbe. Offensichtlich sei es reine Glücksache, wann geöffnet ist. „Ich vermute, dass diese Filiale auf Dauer geschlossen wird“, mutmaßt Postkunde Dietrich Nickel (68).
Lange Wartezeiten
Auch Kerstin Danisch, die schon am Freitag vor verschlossener Türe stand, dann am Samstag fast eine dreiviertel Stunde in der Kälte mit einem Paket unter dem Arm ausharren musste, ärgert sich: „Dazu kommt noch, dass man unendlich lange warten muss, wenn andere Bankgeschäfte erledigen. Eigentlich wäre das ja eine Sache von wenigen Minuten – ein Paket aufzugeben. Nicht aber hier in Niedersprockhövel“, sagt sie.
Jutta Nath (66) geht deswegen gar nicht erst in die Filiale, wenn sie Bankgeschäfte zu tätigen hat. „Ich fahre immer sofort nach Hattingen“, sagt sie. Da säßen Mitarbeiter, die richtig Ahnung haben. „Was man hier so Service nennt, kann man ja nur noch mit Galgenhumor nehmen“, resümiert Kerstin Danisch. Was sie zu dieser Filiale noch sagen solle, wisse sie langsam auch nicht mehr. „Hier in der Filiale ist ständig was los. Es ist einfach ein schwieriges Pflaster hier“, sagt ein Mann, der kürzlich auch mal wieder mit seinen zwei Paketen unterm Arm umkehren muss. Früher habe es noch viele Schreibwaren gegeben, Postkarten, Stifte, Druckerpapier, auch das sei dort alles nicht mehr zu kaufen.
Entschuldigung des Unternehmens
Ziel der Postbank sei es, die Wünsche ihrer Kunden in den bundesweit mehr als 1000 Postbank-Filialen kompetent und zügig zu erfüllen, sagt Ralf Palm von der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Unternehmens. Das gelinge in den meisten Fällen. „Unser Filialmanagement und unsere Personaleinsatzplaner haben ein Augenmerk darauf, dass die Filialen personell entsprechend ausgestattet sind“, betont er. der Pressesprecher weiß aber: „Aktuell bemängeln unsere Kunden die langen Wartezeiten. Dafür möchte ich mich entschuldigen“, erklärt Palm.
„Die Mitarbeiter sind zusätzlich im Back-Office-Bereich der Filiale tätig“, sagt Pressesprecher Ralf Palm. Sie müssten benachrichtigte Pakete erfassen und einsortieren. Daher seien nicht immer alle Mitarbeiter sichtbar.
„Dadurch kann es bei Kunden zu dem Eindruck kommen, dass zu wenig Mitarbeiter in der Filiale arbeiten.“ Im Bezug auf die Schließung am vergangenen Freitag lägen ihm keine Meldungen vor. Da müsse er noch warten.