Sprockhövel. Der erste Bauabschnitt für die Zwiebelturmkirche in Sprockhövel soll bald starten. Der Kirchturm wird dann eingerüstet und eingehüllt.
Jetzt wird es ganz konkret: Die evangelische Kirchengemeinde will im Frühjahr mit dem ersten Bauabschnitt zur umfangreichen Sanierung der Zwiebelturmkirche beginnen. Der aktuelle Spendenstand liegt, das kann man auch am Spendenbarometer am Turm ablesen, bei rund 241.000 Euro. Eigentlich hätte es bereits wie angekündigt im vergangenen Herbst beginnen sollen. Doch es gab gute Gründe zu warten.
Landtagsabgeordneter will sich einsetzen
Im April letzten Jahres hatten Pfarrer Arne Stolorz und der Architekt des Kirchenkreises, Christian Haseloff, einen Zeitplan für das Sanierungsprojekt bekannt gegeben, wonach noch im Sommer 2019 mit dem ersten Bauabschnitt, der Kirchturmsanierung, begonnen werden sollte. „Dann aber meldeten sich Alt-Bürgermeister Klaus Walterscheid und unser Landtagsabgeordneter Bodo Middeldorf und rieten zu einem Antrag auf Landesmittel“, berichtet Pfarrer Stolorz. Die beiden versprachen, einen solchen Antrag zu begleiten, Bedingung für die Bereitstellung dieser Mittel sei jedoch, dass mit der Baumaßnahme noch nicht begonnen worden ist. „Andererseits ist eine lange Prüfungsdauer zu erwarten“, so der Pfarrer.
Kein Baustart vor dem Winter
Ein weiterer Grund für die Verzögerung ist, dass die Genehmigung für den ersten Bauabschnitt die Kirchengemeinde im letzten Jahr so spät erreichte, dass der Winter vor der Tür stand. „Allein schon wegen der zu erwartenden Gerüstkosten für den Turm und der Aussicht, im Winter nur sehr begrenzt außen arbeiten zu können, haben uns vom Start absehen lassen“, sagt Arne Stolorz.
Turm und Dach des Kirchenschiffes zuerst
Jetzt, wo die Genehmigung vorliegt und auch bald mit Fördermitteln zu rechnen sein kann, rüstet sich die evangelische Kirchengemeinde für die veränderten Bedingungen bei der Nutzung der Zwiebelturmkirche. Zuerst werden der Turm und das Dach der Zwiebelturmkirche erneuert. Wegen giftiger Stäube wird das Wahrzeichen Sprockhövels eingehüllt. Erneuert wird im Überblick alles an dem Wahrzeichen Sprockhövels. Jedoch ist aus praktischen Gründen geplant, die Kirche von oben nach unten zu bearbeiten, daher stehe am Anfang der Turm und das Dach des Kirchenschiffes auf dem Sanierungsplan. „Wir rechnen mit eineinhalb Jahren für diese Phase“, hatte Christian Haselhoff, Architekt des Kirchenkreises, vorgerechnet. Die Kosten betragen rund 750.000 Euro, und dafür haben sich die Gemeindeglieder mittlerweile 241.000 Euro gespendet.
Eichenbalken in schlechtem Zustand
Erst oben im Dachstuhl werden einige Probleme deutlich, die den Sanierern den Job anspruchsvoll machen werden. „Die Eichenbalken sind teilweise in schlechtem Zustand, von Pilz befallen und durch den nagenden Hausbock fast zersetzt“, berichtet der Architekt. Bei der Sanierung schaut auch die Denkmalbehörde genau hin, daher wird vorzugsweise versucht, Teile des Gehölzes zu ersetzen, nicht gleich ganze Balken. Da in Zeiten, wo Ökologie noch keinen Stellenwert hatte, die Hölzer im Dach mit Schadstoffen behandelt wurden und die jetzt freigesetzt werden, müssen Vorsichtsmaßnahmen für die Zimmerleute getroffen werden. Turm und Kirchenschiff werden zusätzlich in Folie gehüllt, damit die belasteten Stäube nicht in die Umwelt gelangen. Ein weiteres Kapitel ist das Schieferdach: Der ursprüngliche Moselschiefer ist nicht mehr erhältlich, an seine Stelle wird Sauerlandschiefer gedeckt.
INFO
Die evangelische Kirchengemeinde Bredenscheid bedankt sich bei allen Spendern.
Sie empfiehlt allen Freunden der Zwiebelturmkirche, jetzt noch ein Foto zumachen, da der Kirchturm bald für viele Monate eingerüstet sein wird.