Hattingen. Der erste Bauabschnitt der L70n in Niedersprockhövel sollte Ende 2019 fertig sein. Aber wegen verschiedener Probleme wird es wohl Mai werden.

Es gibt kaum ein größeres Aufregerthema als Baustellen. Zumal es in den seltensten Fällen tatsächlich glatt läuft und die angepeilten Zeitpläne eingehalten werden.

„Ja, das ist so, weil wir es tatsächlich immer mit Unwägbarkeiten zu tun haben, die man beim besten Willen nicht einplanen kann“, sagt Andreas Berg vom Landesbetriebs Straßen NRW. Da macht auch die L70n in Niedersprockhövel keine Ausnahme. Eigentlich sollte der erste Bauabschnitt der neuen Trasse Ende 2019 fertig sein. Jetzt geht man von einer Fertigstellung Ende April/Anfang Mai aus.

„Wenn viele kleine unvorhergesehene Punkte zusammenkommen, dann ergibt das eben auch einen größeren Punkt“, sagt Berg. Und das ist hier der Fall. Beispiel: die Versorgungsleitungen.

Extrem harter Boden erschwert die Arbeiten

„Die Gasleitung wurde unter Nutzung verlegt, es kann ja für eine solche Maßnahme die Gaszufuhr nicht einfach unterbrochen werden.“ Damit alles möglichst reibungslos läuft, wurden vorher Proben genommen, um zu sehen, wie der Untergrund ist. Die hätten aber einen problemlosen Verlauf bei dem ohnehin komplizierten Unterfangen versprochen.

So sah es im März 2019 auf der Baustelle aus.
So sah es im März 2019 auf der Baustelle aus. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Als dann aber angefangen worden war, stieß man auf manchen Stücken doch auf extrem harten Boden, was die Arbeiten verzögerte. Außerdem sei es durch Häuser und Versorgungsleitungen immer schwierig, solche Arbeiten in bebauter Gegend vorzunehmen.

Die Ampelphase braucht aus Sicherheitsgründen eine andere Taktung

Und die Ampel am neuen Kreisverkehr, die ja wegen der Weihnachtszeit abgeschaltet worden war, sollte Ende dieser Woche wieder in Betrieb genommen werden.

Auch da gibt es eine Verzögerung von einigen Tagen, weil ein neues Signalprogramm erstellt werden muss. „Denn auf der alten Trasse in Höhe der Tankstelle ging der Verkehr einfach geradeaus, demnächst müssen die Autofahrer den Bogen im Kreisverkehr fahren, was einige zehn Meter mehr bedeutet.“ Also braucht die Ampelphase aus Sicherheitsgründen eine andere Taktung.

Der Fehler beim Straßenbelag im Kreisverkehr sei allerdings kein großes Problem. Die etwas zu hohe Decke werde im Laufe der weiteren Arbeiten von der Firma auf die richtige Höhe abgetragen, erklärt Andreas Berg. Auch der im Augenblick noch gravierende Höhenunterschied zwischen der alten Fahrbahn und der neuen Straße werde im Zuge der weiteren Arbeiten ausgeglichen. Mit den Maßnahmen wird dann der erste Abschnitt fertiggestellt sein.

„Der zweite Bauabschnitt hat es in sich“

Bevor es an den zweiten Bauabschnitt geht, müssen noch einige größere Arbeiten vorgenommen werden. „Es müssen noch Lärmschutzwände entstehen, der Bau eines Regenrückhaltebeckens ist notwendig, damit das Oberflächenwasser aufgenommen werden kann und ein Parkplatz muss noch gebaut werden“, betont Berg. Außerdem wird noch für die Radfahrer eine Brücke benötigt. „Der zweite Bauabschnitt hat es in sich.“

Auch, was den Erwerb der privaten Grundstücksflächen im nächsten Bauabschnitt angeht, ist noch nicht alles in trockenen Tüchern. Bisher weigerten sich einige Anwohner, Teile ihrer Grundstücke zu verkaufen. Es gebe da noch immer Hakeleien, aber man sei im Gespräch. „Die Sache ist in Arbeit“, sagt Andreas Berg zuversichtlich.