Sprockhövel. Nach dem Absprung eines Investors hat die Verwaltung in Sprockhövel den Auftrag bekommen, weitere Gespräche mit Interessenten zu führen.

Nachdem der Investor für Seniorenwohnungen und eine soziale Infrastruktur am Dellwig abgesprungen ist, sortierten sich Politik und Verwaltung in Sprockhövel neu. Bis auf die „Miteinander in Sprockhövel“ (MiS) befürworteten alle Parteien einen Antrag der SPD, die Suche nach einem Investor fortzusetzen.

160 Seniorenwohnungen fehlen in Sprockhövel

In der Ratssitzung in der vergangenen Woche waren insbesondere Grüne und MiS für ihre Auftritte auch in den so genannten sozialen Medien verbal geprügelt worden, die zum Absprung von Convivo geführt hatten. Nun sollte es im Stadtentwicklungsausschuss darum gehen, welcher Kurs einzuschlagen wäre. Der Beigeordnete Volker Hoven erinnerte daran, dass der Pflegebericht des Kreises für Sprockhövel eine Unterdeckung von 160 Wohneinheiten festgestellt hatte. „Wir nehmen die geäußerte Kritik am Standort für neue Seniorenwohnungen durchaus ernst, es gibt aber im Stadtgebiet zu wenige alternative Flächengrößen“, so Hoven. „Seit 20 Jahren thematisieren wir diesen Bedarf“, warf Udo Unterieser (SPD) ein. Der Seniorenbeirat habe einstimmig für das Wohnungsprojekt gestimmt, da sei der Absprung mehr als ärgerlich, da stimmte auch die FDP zu. Unterieser forderte die Verwaltung auf, einen anderen Investor zu suchen.

Senioren ohne Angebot wandern ab

Hoven führte aus, es sei der Verwaltung wichtig, den Senioren in Sprockhövel ein Angebot machen zu können. „Die Alternative ist sonst, dass sie Angebote in anderen Städten annehmen und weg sind.“ Damit ginge nicht zuletzt auch Kaufkraft für Sprockhövel verloren. Udo Beckmann von den Grünen kritisierte die Angriffe von SPD und FDP gegen die Position seiner Partei zum Dellwig-Projekt im Rat der letzten Woche, „es muss ja schließlich möglich sein, sich kritisch mit einem Wohnungsprojekt auseinanderzusetzen, ohne dass der Investor gleich die Lust verliert.“ Das gehöre schließlich zu Diskussionen in der Demokratie dazu, fügte Petra Schell (Grüne) hinzu. Beckmann problematisierte die Topografie des Standorts gegenüber des Hauses am Quell, forderte aber auch die Verwaltung auf, nach einem neuen Investor zu suchen oder den abgesprungenen noch einmal anzusprechen.

Verwaltung sucht neue Investoren

Hoven teilte den Mitgliedern des Ausschusses mit, dass es noch weitere Interessenten an einem Seniorenwohnprojekt gebe, mit denen das Rathaus Kontakt aufnehmen könne. Darüber soll nun im nächsten Ausschuss berichtet werden.