Sprockhövel. Auswirkungen des neuen Heimgesetzes sind noch nicht klar. Gute Stimmung beim Sommerfest „Landleben“ in Haßlinghausen.
Für Heimleitung und Bewohner des Altenheims Haus Am Quell stehen Veränderungen an. „Das neue Heimgesetz besagt, dass bis Juli 2018 80 Prozent aller Zimmer für Einzelpersonen ausgelegt werden sollen“, schildert Einrichtungsleiter Christoph Ruthenbeck die Situation. Momentan verfüge das Haus über 37 Einzel- und 21 Doppelzimmer, die Anzahl an Doppelzimmern muss dem neuen Gesetz nach demnach in den nächsten drei Jahren fast halbiert werden. Ruthenbeck: „Das heißt entweder, dass sich die Anzahl der Bewohner dezimieren muss oder dass wir als Heim anbauen müssen.“
Noch sei aber nichts entschieden; die drei entscheidungstragenden Gremien, der LWL-Landschaftsverband, der EN-Kreis und der Träger des Hauses, das Pertheswerk, hätten noch nicht entschieden, wie nun konkret vorgegangen werden sollte.
Zunächst wurde am Samstag aber in Haßlinghausen Sommerfest gefeiert. Für Bewohner und Personal immer etwas Besonderes – so besonders, dass sich der Einrichtungsleiter in ein plüschiges, knallgelbes Hahnenkostüm schmiss und mit dem im Hintergrund gackernden Angestellten den Schlager-Klassiker „Ich wollt, ich wär’ ein Huhn“ trällert. „Das Sommerfest steht in jedem Jahr unter einem anderen Motto“, berichtet Christoph Ruthenbeck. „Diesmal haben wir uns für das Thema Landleben im Haus am Quell geeinigt.“
Der Eierlieferant des Hauses, Bauer Helmut Burggräfe, kam mit zwei Eseln vorbei, die sich von den Besuchern streicheln ließen.
Auch Honig wurde verkauft. „Ich kümmere mich jetzt seit zwei Jahren um die Bienenstöcke auf dem Gelände“, sagt Imker Hasan Karacora. Erstmals wurden die Erzeugnisse nun angeboten, Rapshonig etwa.
Für eine musikalische Untermalung der Veranstaltung sorgte DJ Prange mit Liedern aus den 1950er und 60er Jahren, gegen Nachmittag trat der Shanty-Chor Haßlinghausen auf. Ausgelassen war die Stimmung am Samstagnachmittag, der Sonnenschein und die Wärme zogen die Bewohner in die Grünanlagen.