Sprockhövel. 60 Kinder aus allen vier Grundschulen Sprockhövels nehmen aktuell an dem Bildungsprogramm Jekits teil.

Jekits, das kulturelle Bildungsprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen, das Grundschülern und Förderschülern je nach Neigung das Erlernen eines Musikinstrumentes oder das Tanzen oder Singen ermöglichen möchte, ist auch in Sprockhövel ein Erfolg. Wenige Tage, bevor in den vier Grundschulen die alljährlichen Jekits-Abschlusskonzerte veranstaltet werden, äußerte sich die Annegret Theis, Leiterin der Städtischen Musikschule, die Jekits in Sprockhövel organisiert, positiv über den Verlauf des Programms, das 2015 eingeführt wurde.

Fortführung von „Jedem Kind ein Instrument“

„Die Idee ist ja, in Fortführung von Jeki („Jedem Kind ein Instrument“) auch solche Kinder für Musik zu begeistern, die sonst erwartungsgemäß nicht mit der Städtischen Musikschule in Berührung kommen würden, und ihnen ein niedrigschwelliges Angebot machen zu können“, sagt Annegret Theis. Und das hat funktioniert: 60 Kinder aus den Grundschulen Börgersbruch, Haßlinghausen, Hobeuken und Herzkamp nehmen am Jekits-Unterricht teil, „in Sprockhövel haben sich Eltern, Kinder und Schulen darauf verständigt, nur den Instrumentalunterricht in Anspruch zu nehmen“, so Theis. Werbung müsse sie nicht mehr machen für Jekits: Das sei ja mittlerweile im ganzen Bundesgebiet eine Marke, die als Offensive für kulturelle Bildung erachtet werde.

Erstes Jahr ist kostenlos, das zweite nicht

Das erste Jekits-Jahr bietet eine musikalische Grundbildung für alle Kinder der Jekits-Grundschule als Einstieg in das gemeinsame Musizieren. Die Kinder machen grundlegende Erfahrungen mit Musik und ihren Ausdrucksformen. Jekits 1 kann inhaltlich für sich stehen und dient zugleich der Vorbereitung auf das zweite Jekits-Jahr. Unterrichtet wird im so genannten „Tandem“: Die Lehrkraft der Städtischen Musikschule gestaltet die Stunde gemeinsam mit der Grundschullehrkraft. Der Unterricht findet im Klassenverband statt und umfasst eine Schulstunde innerhalb der Stundentafel. Der Unterricht ist verpflichtend und kostenfrei. „Die Kinder probieren sich hier aus und entscheiden dann, ob sie ein zweites Jahr weitermachen wollen“, sagt Annegret Theis.

Präsentation zum Abschluss des Schuljahres

Das zweite Jekits-Jahr bildet eine Weiterführung und Vertiefung für die dann angemeldeten Kinder. Aufbauend auf Jekits 1 findet das gemeinsame Musizieren im „Jekits-Orchester“ statt, das in Sprockhövel von Casey Reeve geleitet wird. Begleitend erweitert der Jekits-Unterricht die Kompetenzen im Instrumentalspiel. Am Ende des Schuljahres findet eine Abschlusspräsentation statt. Der Unterricht wird durch festangestellte und freie Lehrkräfte der Musikschule erteilt. Die Musikinstrumente werden zur Verfügung gestellt.

Kinder lernen, sich einzufügen

Der Unterricht ist im zweiten Jahr freiwillig und kostenpflichtig, „dabei aber mit 23 Euro Monatsbeitrag erschwinglich“, sagt die Musikschulleiterin, zumal es Kostenbefreiungen für sozial Schwache gebe. „Ich bin nach wie vor begeistert, das Jekits-Programm hat einen hohen pädagogischen Wert. Besonders im Orchester lernen die Schüler Teamwork und die Notwendigkeit, sich einzufügen“, so Theis.

INFO

JeKits ist das Nachfolge-Programm von „Jedem Kind ein Instrument“, das anlässlich der Kulturhauptstadt RUHR.2010 im gesamten Ruhrgebiet initiiert wurde.

Das Programm wird von der Landesregierung Nordrhein-Westfalen mit 10,74 Millionen Euro jährlich gefördert.

Die Landesmittel werden über die JeKits-Stiftung mit Sitz in Bochum an die Kommunen weitergegeben.


Gemeinsam mit den Elternbeiträgen und den Eigenmitteln der Kommune sind damit die Kosten für die Lehrkräfte der außerschulischen Kooperationspartner abgedeckt.