Sprockhövel. . Die Reihe der Abschlusskonzerte der Programme Jeki und Jekits startete. Den Anfang machte die Grundschule Börgersbruch in Sprockhövel.
Das Schuljahr neigt sich langsam dem Ende zu. Am gestrigen Abend war der Auftakt für die Konzerte der Jeki- und Jekits-Kinder an den vier Sprockhöveler Grundschulen, Den Anfang machte die Grundschule Börgersbruch. Im Vorfeld hat die Redaktion die beteiligten Kinder besucht und kam mit mehr oder minder emsig übenden Jungmusikern ins Gespräch. Mancher kämpft durchaus mit Lampenfieber, denn unter den hoffentlich zahlreichen Zuschauern sitzen ja auch Eltern, Geschwister, Freunde und Verwandte.
Die Grundschule Börgersbruch an der Dresdener Straße startete als erste in die kleine Konzertreihe. Gestern Abend um 18 Uhr zeigten die Nachwuchsmusiker im Forum der Grundschule, was sie gelernt haben. Etwas später folgt das Konzert an der Grundschule Gennebreck am Sportplatz. Aufführungsort ist die Turnhalle der Herzkamper Schule. Los geht es am Freitag, 23. Juni, um 17 Uhr.
Weiter geht es in Haßlinghausen und Hobeuken
In Haßlinghausen wird am Mittwoch, 28. Juni, ab 18 Uhr gemeinsam musiziert. Die Kinder spielen in der Pausenhalle der Grundschule an der Geschwister-Scholl-Straße. Das letzte Konzert der Reihe findet schließlich am Dienstag, 4. Juli, um 17 Uhr in der Grundschule Hobeuken (Hobeuken 11) statt. Auch hier verwandelt sich die Turnhalle in einen Konzertsaal. Die Vorbereitungen laufen schon auf Hochtouren. Je nach Leistungsstand der Kinder werden die Stücke ausgesucht, so dass vier unterschiedliche Konzerte entstehen. Abwechslung ist also garantiert, und der Eintritt ist zu allen Veranstaltungen frei.
Kulturelles Bildungsprogramm Jekits ist Nachfolger von Jeki
Jeki und Jekits sind Abkürzung: „Jedem Kind ein Instrument“ (Jeki) und für den Nachfolger „Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen“ (Jekits). Bei beiden Angeboten handelt es sich um ein kulturelles Bildungsprogramm in den Grundschulen. Durchgeführt wird Jekits in Kooperation von außerschulischen Bildungsinstitutionen – wie beispielsweise Musikschulen oder Tanzvereinen – und den Schulen. „Ich bin immer wieder beeindruckt, mit wie viel Energie die Kinder musizieren“, äußerte sich die Leiterin der Grundschule Börgersbruch, Christiane Albrecht.
Bei Jeki stand noch das Musizieren an den verschiedenen Instrumenten im Mittelpunkt. Jekits hat nunmehr drei Schwerpunkte. Wie der Namen schon verrät, können die Kinder zwischen den Instrumenten, Tanzen und Singen wählen. Das Programm wird durch das Land NRW finanziert.
Grundschüler und wie sie zu ihren Instrumenten kamen
Gerdas Wahl fiel auf die Klarinette
,,Als uns Ende der ersten Klasse die Instrumente vorgestellt wurden, durften wir uns eins aussuchen. Ich habe mich für Klarinette entschieden. Mein zweiter Wunsch war Blockflöte, meine dritte Wahl Querflöte. In meiner Gruppe sind jetzt noch zwei Schüler, früher waren wir mal drei. Ich übe zehn Minuten pro Tag. Manchmal sogar 20 Minuten, wenn ich Bock habe – oder auch mal gar nicht. Dafür mache ich das nächste Mal wieder mehr. Ich bin schon nervös wegen des Konzerts, obwohl ich bereits auf der Bühne stand. Viel mehr als sonst übe ich dafür nicht, aber ich spiele halt nur noch die Stücke, die ich auch auf dem Konzert spielen werden. Nach der 4. Klasse will ich auf jeden Fall weiter machen.“
Schlagzeug brächte Ärger mit Nicos Nachbarn
„Ich spiele Gitarre und E-Gitarre. Unterrichtet werde ich an der E-Gitarre, aber nicht in der Schule, sondern bei einem Privatlehrer in Haßlinghausen. Ich habe sogar zwei E-Gitarren, eine rot-weiße, eine schwarze. Auf die schwarze habe ich ein paar Aufkleber geklebt. Gitarre war, als ich anfing, mein Erstwunsch, dann Schlagzeug – einen dritten hatte ich nicht. Das mit dem Schlagzeug hätte aber wohl nicht geklappt. Zum einen ist bei mir kein Platz. Zum anderen wohnen wir in einem Mehrfamilienhaus, mitten in der Mitte. Die Nachbarn oben und unten hätten mich doch gehört. Aber auch mit der E-Gitarre kann man richtig laut sein. Das habe ich nur einmal gemacht. Das hat die ganze Straße gehört.“
Jennifer hat zu wenig Zeit fürs regelmäßige Üben
„Ich spiele Gitarre, genau wie mein Vater, der es sich selbst beigebracht hat. Notenlesen kann er jedoch nicht und ich versuche, ihm das zu erklären. Mir fehlt nur die Zeit, regelmäßig zu üben. Manchmal mache ich das nur einmal pro Woche. Zurzeit klappt es gar nicht, da ich mir auf der Klassenfahrt den Arm gebrochen habe. Ärgerlich! Ich habe gerade mit den Griffen angefangen. Erst eine Woche vor unserem Konzert wird der Gips abkommen. Nach der Schule werde ich weiterhin Gitarre spielen. An der Musikschule bin ich auch schon angemeldet. Dort in der Gruppe sind wir drei Mädchen und drei Jungs. Manchmal wird mir da zu viel gequatscht. Ein anderer Junge und ich würden dabei lieber zuhören.“
Christopher lässt sich nicht aus der Ruhe bringen
„Ich habe einen Zettel bekommen und durfte ein Kreuzchen bei dem Instrument machen, das ich lernen wollte. Da mein Bruder Gitarre gespielt hat, habe ich das auch angekreuzt. Er übt auch mit mir. Denn in der Schule ist meine Gruppe ziemlich groß. Wir sind sieben Kinder. Zu Hause spiele ich jeden Tag fünf Minuten. Nur wenn ich mich mit Freunden treffe, vergesse ich es manchmal. Leider habe ich vergessen, wie das Lied heißt, das ich gerade spiele. Bei unserem Konzert trete ich zum ersten Mal auf. Aber ich lasse mich nicht aus der Ruhe bringen. Ich weiß noch gar nicht, ob ich weiter Gitarre spiele. Vielleicht mache ich doch noch was anderes. Mein Berufswunsch ist nicht Rockstar, sondern Landwirt.“
Leon trägt Greensleaves vor
Ich wollte mit meinem vier Jahre älteren Bruder Robin Musik machen und fand es immer so schön, ihm beim Spielen zuzuhören. Also fing ich genau wie er mit Gitarre an. Und auch mein Opa hat schon Gitarre gespielt. Ich selbst spiele jetzt schon seit dem 2. Schuljahr und habe in den vergangenen Tagen sogar etwas geübt. Das habe ich sonst nie gemacht. Aber mein Lehrer meinte, ich soll mal was tun, wenn ich neue Lieder spielen will. Ich werde in einer kleinen Gruppe mit insgesamt zwei Schülern unterrichtet. Früher waren wir mal mehr. Da hat es sich jedoch schlechter gelernt. Auf dem Konzert spiele ich Greensleeves und einen amerikanischen Folksong. Nervös bin ich eigentlich noch nicht. Ich kenne das ja.“
Am Anfang war bei Vincent die Geige
„Meine Mutter hat sich selbst Blockflöte beigebracht, mein Vater hat eine E-Geige im Keller stehen. Ich glaube, er wollte sich das auch beibringen. Das klappte aber nicht. Nun habe ich im 2. Schuljahr mit dem Geigespielen angefangen. Gitarre war meine zweite Wahl, falls das nicht geklappt hätte. Ich spiele auch auf einer ganz normalen Geige aus Holz. Mehr Spaß macht es jedoch auf der von meinem Vater. Damit kann man so gut die Nachbarn ärgern, die auch immer Party machen – was uns ganz schön nervt. Zu Hause übe ich recht häufig. Daher bin ich wegen des Konzerts, auf dem ich mit meiner Gruppe Stücke wie Old MacDonald Had a Farm und Bruder Jakob spiele, auch noch gar nicht nervös.“