Sprockhövel. . Freie Wähler MiS schlagen Umbau des Parkplatzes hinter der Verwaltungsstelle vor. Doch der ist mit Fördergeld gebaut, sagt die Stadtverwaltung.

Dass den Niedersprockhövelern das Thema Busbahnhof am Herzen liegt, wurde zuletzt bei einer Informationsveranstaltung der SPD wieder sichtbar (wir berichteten). In Prüfung befindet sich zurzeit die Verlagerung der Einrichtung an die Bochumer Straße/Ecke Mühlenstraße, nachdem ein Alternativstandort am Fritz-Lehmhaus-Weg in der politischen Diskussion abgelehnt worden war. Nun will die Ratsfraktion Freie Wähler MiS (siehe Infokasten) mit einem neuen Vorschlag für einen Busbahnhof-Standort die Debatte bereichern.

Thema im nächsten Stadtentwicklungsausschuss

Im nächsten Stadtentwicklungsausschuss (am Montag, 8. April, 17.30 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses) will MiS als Standort des Neubaus eines inklusionsgerechten Busbahnhofs in Niedersprockhövel den Schulhof der ehemaligen Schule Nord zur Untersuchung vorschlagen. „Bei dem ehemaligen Schulhof handelt es sich um eine ausreichend große, zweigeteilte Freifläche, die zudem bereits befestigt und eben ist“, argumentiert der Fraktionsvorsitzende Martin Debold. Die Lkw-gerechte Zufahrt über die Fahrspuren zur Feuerwehr über die Hattinger Straße seien bereits vorhanden, ein Umfahren des ehemaligen Schulgebäudes sei möglich.

Vorteil für Senioren: Verwaltung und Ärzte in der Nähe

Die Freien Wähler MiS machen auch soziale Aspekte für ihr Votum geltend: „Der Standort in unmittelbarer, räumlicher Nähe des Bürgerbüros Niedersprockhövel erleichtert älteren und in ihrer Mobilität eingeschränkten Mitmenschen den Zugang zur Sprockhöveler Verwaltung“, so der Fraktionschef. Auch die räumliche Nähe zum neu eingerichteten Ärztehaus an der Hattinger Straße und zur Hauptstraße als Einkaufsmeile, die ohne eine erhebliche Steigung erreichbar seien, sprächen für diesen Standort unter dem Gesichtspunkt der Inklusion. Unter dem Strich sei eine Anbindung über den Fritz-Lehmhaus-Weg an die B 51 möglich, behaupten die Freien Wähler. Insgesamt, so das Resümee, liege der konstruktive und finanzielle Aufwand geringer als bei den derzeit favorisierten Standorten.

Stadt will Verkehr aus dem Stadtkern verbannen

Das sieht die Verwaltung anders. „Die Vorstellungen von MiS sind völlig unrealistisch“, urteilt der Beigeordnete und Kämmerer Volker Hoven. So sei der ehemalige Schulhof heute ein Parkplatz, der mit Fördergeld gebaut worden sei, „ebenso die Auffahrt von der Hattinger Straße hinauf.“

Prinzipiell gelte natürlich, dass wenn die Politik eine neue Nutzung für diesen Parkplatz wolle, solche Förderungen dann auch wieder zurückgezahlt werden können. „Aber eine zentrale Überlegung für die Verlegung des derzeitigen zentralen Omnibusbahnhofs war es doch, den starken Verkehr aus dem Stadtkern herauszubekommen“, wendet Hoven gegen den MiS-Antrag ein. Und auch bei einer Verlegung würden alle bisherigen Linien an der Verwaltungsstelle vorbeifahren.

Martin Debold teilt mit, dass er aus der Piratenpartei ausgetreten sei. Der Vorwurf: Die Piraten hätten ihren liberalen Ansatz verloren und sich als weitere linke Partei positioniert. Das entspreche nicht seiner Überzeugung.

Entsprechend wurde der Fraktionsname in „Freie Wähler MiS“ umbenannt, da kein Mitglied der Fraktion noch in der Piratenpartei ist. Diese Namensänderung sei mit dem Einverständnis der Kommunalaufsicht erfolgt.