Sprockhövel. . Verkehrsanlagen müssen künftig barrierefrei sein. Die Verwaltung schlägt vor, den Busbahnhof zwischen Freibad und Bochumer Straße zu verlagern.

Der Gesetzgeber schreibt vor, dass Barrierefreiheit im öffentlichen Personennahverkehr umzusetzen ist – es gilt eine Frist bis 2022 für die vollständige Barrierefreiheit aller öffentlicher Verkehrsanlagen. Das betrifft auch den Busbahnhof Niedersprockhövel, für den die Verwaltung einen Prüfauftrag an ein Ingenieurbüro vergeben hat, das seinerzeit auch den Busbahnhof in Haßlinghausen realisiert hat. „Drei Standorte sollten auf ihre Tauglichkeit untersucht werden“, sagt der Beigeordnete Volker Hoven. Im Fokus: der bestehende Busbahnhof unterhalb der Zwiebelturmkirche, die Grünfläche am Wendehammer des Fritz-Lehmhaus-Weges und die Grünfläche zwischen Freibad und Bochumer Straße (siehe Grafik).

Konsultationen mit Straßen NRW

Die ersten Ergebnisse, die eine Präferenz des Büros für die Variante am Freibad erkennen ließen, wurden zunächst mit den Verkehrsbetrieben erörtert. Auch mit dem Landesbetrieb Straßen NRW setzten sich die Beamten der Stadt Sprockhövel zusammen. „Es wird hier notwendig sein zu prüfen, ob dieser Standort geeignet wäre, die zusätzliche Verkehrsbelastung zu tragen und funktionsfähig wäre“, so Hoven. Zudem müsste ein Knotenpunkt Bochumer Straße/Mühlenstraße konzipiert werden.

Aus Sicht der Verwaltung spricht einiges für die Abwanderung von der Hauptstraße und die Einrichtung an der Bochumer Straße; die Fritz-Lehmhaus-Variante hat den entscheidenden Nachteil, dass das Grundstück nicht der Stadt gehört und erst gekauft werden müsste. „Wir haben an der Hauptstraße einen historischen Ortskern, der im Zuge der Entlastung der Hauptstraße durch die Umgehungsstraße offen wäre für Planungen für mehr Aufenthaltsqualität, Restaurants, Verweilplätze“, sagt Hoven. „Es würde viel weniger Verkehrsfläche benötigt. Würden wir hier jedoch alles beim Alten belassen und die Barrierefreiheit umsetzen, wären erheblich Eingriffe in die historische Bausubstanz nötig, das Areal und Gebäude wie die ehemalige Schule Nord würden durch Betonwände leiden – der Platz wäre kaputt!“

KIosk bedient beide Seiten

Im Stadtplanungsausschuss am kommenden Montag wird das beauftragte Büro seine Erkenntnisse der Politik vorstellen, damit erste Planungen überhaupt beginnen können. Ein neuer Busbahnhof, so die Vorgabe, dürfe dem Freibad keine Grünfläche nehmen, gerodet würden Sträucher an der Bochumer Straße, auch der Standstreifen würde zur Flächenschaffung genutzt. „Ein Kiosk oder Bistro, das dort eingerichtet würde, könnte gleichermaßen die Buspendler wie die Freibadgäste auf der anderen Seite versorgen“, wirbt der Beigeordnete.