sprockhövel. . Fünf- bis elfjährige Musikschüler spielen in der Grundschule Börgersbruch Blockflöte, Keyboard, Klavier und Gitarre. Ihre Lehrerin fiebert mit.
Notenständer stehen im ganzen Raum verteilt. „Wo ist denn mein Liederheft“, fragt ein Mädchen ganz aufgeregt. Mit der einen Hand umklammert es die Flöte, die andere winkt hilfesuchend. Da ist es, neben dem großen hölzernen Klavier. Blockflöte, Keyboard, Gitarre und Klavier. All diese Instrumente beherrschen die Schüler von Anette Berghaus. Sie ist Lehrerin an der städtischen Musikschule. An diesem Abend konnten die jungen Musiker ihr Können bei dem alljährlichen Frühlingskonzert in der Grundschule Börgersbruch unter Beweis stellen.
„Der Kuckuck und der Esel“
„Bevor es los geht, bin ich immer schrecklich aufgeregt“, gibt Berghaus zu. Sie fiebert mit ihren Schützlingen ordentlich mit. Deren Alter liegt in der Regel zwischen fünf und elf Jahren, sie besuchen die Grundschule oder die fünfte Klasse.
„Ich liebe meinen Beruf. Es macht mir große Freude, Kindern die Musik näher zu bringen. Wenn sie ein neues Stück gelernt haben und dann mit einem Lächeln nach Hause gehen, bin ich zufrieden“, sagt Anette Berghaus. Heute soll ausnahmslos jeder ihrer Schüler auftreten. Ihre Eltern, Geschwister und Freunde dürfen dabei zusehen. Das Publikum schaut schon ganz gespannt nach vorne. Gleich soll es losgehen.
Vor allem Kinderlieder kommen heute zur Aufführung. Bei bekannten Klassikern wie „Der Kuckuck und der Esel“ oder „Oh when the saints“ können alle mitsingen. Doch einige Stücke haben auch eine tiefere Botschaft. So wie das Lied „Anderssein“, vorgetragen auf der Gitarre. Es soll verdeutlichen, dass jeder Mensch einzigartig und deshalb besonders ist. „Das ist mein Lieblingslied“, erzählt die Musiklehrerin. Fröhlich singt sie mit, die Zuschauer wippen im Takt hin und her. Wenn sich mal jemand verspielt, ist das gar nicht schlimm. Nach jeder Darbietung gibt es donnernden Applaus.
„Hauptsache, Mama hat es gefallen“
Das merkt auch Arjin. Der Elfjährige gibt sich große Mühe. Er spielt auf der Gitarre. Am Ende ist er nicht ganz zufrieden mit seinem Auftritt. Doch Spaß hat es ihm trotzdem gemacht. „Als kleines Kind wollte ich unbedingt ein Instrument lernen. Da habe ich gedacht, dass Gitarre sicher eine gute Wahl ist“, erklärt er. In der zweiten Klasse habe er dann angefangen, Unterricht zu nehmen. „Ich war schon oft auf so einem Konzert. Meine Familie hat mich schon oft spielen hören.“ Heute Abend sitzen seine Mama und seine Schwester im Publikum. „Hauptsache, Mama hat es gefallen.“ Und das hat es natürlich.
Auch Anette Berghaus ist sehr zufrieden. Ihr Fazit fällt am Ende des Tages wie sooft positiv aus. „Ich bin eigentlich ein kritischer Mensch. Aber letztendlich kann ich meistens sehr zufrieden sein. Wenn ich sehe, wie konzentriert die Kinder an die Sache herangehen, bin ich beeindruckt. Alle sind toll.“
Der Abend endet mit einem kleinen Höhepunkt. „Johanna zeigt uns jetzt mal, wie es sich anhört, wenn sie richtig wütend ist.“ So wird die junge Pianistin angekündigt. Sie spielt das Stück „Angry“ temporeich und fehlerfrei. Das Publikum ist begeistert und spendet ihr besonders langanhaltenden Applaus.
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