Sprockhövel. . Leiterin Annegret Theis sagt, nur fest angestellte Lehrer seien in allen Bereichen gut einsetzbar.
Es gibt in Sprockhövel wohl keine von der Stadt getragene Einrichtung, die so präsent ist wie die Musikschule. Auch wer keinen klassischen Unterricht für eines der 15 angebotenen Instrumente oder in einem der neun Ensembles gebucht hat, wird in den vier Grundschulen mit den Programmen „JeKi“ oder „JeKids“ in Berührung kommen, in einigen Kindergärten wird musikalische Früherziehung angeboten. Über 50 Veranstaltungen in eigener Regie oder als Gäste haben Schüler oder Lehrer in 2017 bestritten – quasi im Wochentakt.
Lob für die Arbeit von allen Parteien
Im Kulturausschuss stellte die Leiterin Annegret Theis jetzt den Jahresbericht der Musikschule vor. Es gab von den meisten Fraktionen Zustimmung für die Arbeit der Einrichtung. „Mich beeindruckt ihr Engagement mit Behinderten“, sagte Udo Unterieser (SPD). Auch Thomas Schmitz (grüne) fand lobende Worte: „Die Aktivitäten der Musikschule überzeugen auf ganzer Linie.“ Doch fehle ihm im Jahresbericht eine Bewertung der eigenen Situation durch die Schulleitung. Schließlich gehöre die Schule für die Grünen trotz des alljährlichen Defizits zur Daseinsvorsorge, „vielleicht lässt sich ja die Attraktivität steigern“, so Schmitz, der auch wissen wollte, wie es der Musikschule mit dem von der Politik gefassten Beschluss gehe, wonach ausscheidendes fest angestelltes Lehrpersonal durch Honorarkräfte ersetzt wird. Annegret Theis hakte da ein. In den kommenden zehn Jahren werden nach ihren Angaben alle fest bestallten Musiklehrer in den Ruhestand gehen. „Es gibt viele gut qualifizierte Musikpädagogen. Aber frei werdende Stellen können wir nur schlecht mit Honorarkräften besetzen, die kriegt man nicht für 26 Euro pro Stunde.“ Honorarkräfte seien einsetzbar im Instrumentalunterricht, wo jede Stunde abgerechnet werde. „In der Zusammenarbeit mit den Schulen sieht das Anforderungsprofil jedoch ganz anders aus“, sagte Theis. Hier müssen Vor-, Begleit- und Auswertungsgespräche geführt werden, die wie selbstverständlich von hauptamtlichen Kräften geleistet werden können. Bei Stundenkräften werden jedoch nur die Musikunterrichte eingeplant – dieser Bereich scheidet also für sie aus. Torsten Schulte (CDU) sprach sich vor diesem Hintergrund dafür aus, über die Wiederbesetzungssperre noch einmal nachzudenken.