Sprockhövel. . Bürgermeister: „Einige Ratsfraktionen und die Medien haben Diskussion um Personalkosten aufgebauscht“. Kein Kommentar zu Mitarbeiter-Entlassung.

Bürgermeister Ulli Winkelmann hat wenig Verständnis für die in weiten Teilen überaus kontrovers geführte Debatte um Personalkosten der Stadt, die im Herbst ohne Kenntnis des Stadtrats so deutlich gestiegen waren, dass Kämmerer Volker Hoven im September – auch wegen Mindereinnahmen bei der Gewerbesteuer – eine Haushaltssperre erließ. „Der Sachverhalt wurde von einigen Ratsfraktionen sehr aufgebauscht, die Medienberichterstattung hat ihr Übriges getan, dabei haben wir den Fall verwaltungsintern geklärt, die Mehrausgaben sind geheilt, alles hat sich gut gefügt“, sagt Winkelmann im Gespräch mit dieser Zeitung. Zum Einwand, das Rathaus befinde sich nach der Entlassung der Personalchefin und jüngst ihres Stellvertreters bereits einige Zeit im Ausnahmezustand, will der Bürgermeister nichts sagen. „Es gibt zu beiden Fällen, die übrigens nichts miteinander zu tun haben, keine Aussagen seitens der Verwaltung, da es sich um ein laufendes Verfahren handelt.“ Und wie steht es um die Verantwortung, die Ulli Winkelmann als Stadtoberhaupt für die Personalkosten trage? Die habe er ja bereits während einer Ratssitzung eingeräumt, gibt aber im Gespräch folgendes zu bedenken: Beruflich sei er Sozialarbeiter und somit ein Quereinsteiger im Rathaus, „parteilose Stadtoberhäupter gibt es mittlerweile rund 180 in Nordrhein-Westfalen.“ Er habe keine Verwaltungserfahrung mitgebracht, „und so muss ich mich auf ein kompetentes Team verlassen können, was ich ja in Sprockhövel auch zweifellos habe. Quereinsteiger bringen einen anderen Wind und andere Ansichten mit in den neuen Job, davon hat in meinem Fall auch die Stadt Sprockhövel profitiert“, sagt Winkelmann. Der demografische Wandel werde es mit sich bringen, dass künftig immer häufiger Menschen mit Berufserfahrung aus anderen Jobs und ohne klassische Beamtenlaufbahn bei der Verwaltung einsteigen. „Es werden da noch Zeiten der Personalnot auf uns zukommen, wo wir rückblickend kein Problem mehr erkennen werden, dass zwischendurch ein paar Stellen zu viel in der Verwaltung ansässig waren“, so Winkelmann.

Ratssondersitzung Ende Januar

Damit künftig im Personalbereich keine Entgleisungen mehr passieren, wurde intern beschlossen, dass Kämmerer Hoven „ein Auge“ auf diesen Bereich hat, auch wenn er gemäß Organisationsplan der Stadt nicht zuständig ist.

Bürgermeister Ulli Winkelmann verweist auf das neue Personalentwicklungskonzept für die Stadtverwaltung, „das wie zugesagt Ende Januar auf einer Sondersitzung des Rates der Politik vorgestellt werden soll.“