Sprockhövel. . Am Freitag war ein Senior vor der Sparkasse beklaut worden. In Facebook häufen sich die Fälle. Bloß: Die Polizei wird nur selten hinzugerufen.

Trickbetrüger, die im größerem Stil ihr Unwesen in Sprockhövel treiben – diesen Eindruck erweckt das Echo der Berichterstattung über den Senioren, der am Freitag vor der Sparkasse Sprockhövel von zwei Frauen um eine Spende gebeten wurde.

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Während er eine Liste auf einem Klemmbrett unterschrieb, wurde ihm seine Hilfsbereitschaft zum Verhängnis: Die Betrügerinnen klauten Scheine aus seiner Geldbörse.

Fälle von Parkplätzen vor Rewe und Lidl

Im sozialen Netzwerk Facebook im Internet gibt es Gruppen, in denen Nutzer Sprockhöveler Themen diskutieren. Hier schildern Mitglieder seit Montagabend ähnliche Erlebnisse.

Ein Nutzer erzählt, dass er auf dem Rewe-Parkplatz von einer jungen Frau mit einem Klemmbrett um Spenden gebeten worden sei. Als er ihren Ausweis sehen wolle, habe sie das Weite gesucht.

Soll seriös wirken, lenkt im entscheidenen Moment ab: Das Klemmbrett mit einem Schreiben

Eine andere Nutzerin berichtet von einem Mann mit Klemmbrett bei Lidl, eine weitere von zwei Männern auf dem Rewe-Parkplatz. Die Masche ist immer die gleiche: Das Schreiben auf dem Klemmbrett soll seriös wirken, beim Unterschreiben werden die Spender abgelenkt und bemerken einen Diebstahl oft nicht.

Das bestätigt Polizeisprecherin Sonja Wever. Sie berichtet allerdings auch, dass nur wenige Betroffene die Vorkommnisse der Polizei melden. „Viele Menschen schreiben nur im Internet.“

Das Ansprechen von Passanten ist nicht strafbar

Lediglich ein ähnlicher Fall vom 10. Oktober ist der Kreispolizei gemeldet worden, von der Mittelstraße in Haßlinghausen. In dem Fall sei es aber nicht zu einer Straftat gekommen, das bloße Ansprechen von Passanten ist nicht strafbar; die Beamten konnten nur Personalien festhalten.

Der Fall mit dem bestohlenen Senior hatte sich auf dem Sparkassen-Vorplatz zugetragen. Daniel Rasche, Vorstandsmitglied der Sparkasse Sprockhövel, rät dazu, merkwürdige Vorkommnisse zu melden: „Wenn Kunden auffällt, dass sich jemand im Bereich der Automaten auffällig verhält, oder auf dem Vorplatz herumlungert, können die Mitarbeiter am Schalter angesprochen werden. Dann greifen auch unsere Überwachungsmechanismen.“

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Sparkasse hat Infos zum seriösen Spenden

Im aktuellen Fall habe man die Polizei unterstützen können. Wer spenden wolle, könne dies seriös in der Bank erledigen: „Wir haben Überweisungsträger und Informationen von gängigen, vertrauenswürdigen Organisationen“, so Rasche.