Sprockhövel. . In vielen Themenbereichen äußern Bürger Ideen. Viele sind an der Mitarbeit in der Zukunftskommission interessiert.
Konkrete Wünsche und Vorstellungen äußern Bürger aus Niedersprockhövel und Haßlinghausen auf die Frage, wie ihr Stadtteil in zehn Jahren aussehen soll. Die Zukunftskommission, die die SPD ins Leben gerufen hat, scheint in den Köpfen anzukommen.
Eigentlich fühlen sich die Bürger in ihrem Stadtteil gut aufgehoben, aber Verbesserungsvorschläge haben sie dennoch. Marga Ruthenbeck ist mit dem Rollator im Bereich der Sparkasse unterwegs und hat gerade eingekauft. Kein Problem für sie, schließlich ist der Bereich behindertenfreundlich ausgebaut.
Weite Fahrt zum Fußballplatz ärgert Andrea Sturm
„Aber hier gegenüber in das Geschäft komme ich nicht, weil es da nur Stufen gibt“, sagt die 87-Jährige. Sportlich war sie immer, eine halbe Stunde morgens und eine Stunde abends geht sie immer noch spazieren, das tägliche Schwimmen nicht zu vergessen.
Die 50-jährige Andrea Sturm hat ganz andere Wünsche. „Seit die Stadt uns den Bolzplatz in der Nähe weggenommen hat, um ihn mit Flüchtlingswohnungen zuzubauen, muss mein elfjähriger Sohn immer weit zum Fußballplatz fahren. Das ärgert mich.“ Denn auf der Straße dürfe er nicht spielen, da „schimpfen die Anwohner sofort, weil sie Angst um ihre Autos haben“.
Hauptstraße braucht eine Entlastung
Von der Zukunftskommission hat Dr. Peter Reiser schon gelesen und findet es gut, dass es das Gremium gibt. Der Ingenieur (69) in Rente, hat sofort eine Idee, um was sich die Kommission kümmern könnte.
„Gucken Sie sich mal diesen Verkehr hier auf der Hauptstraße an, das ist doch schrecklich. Wenn endlich die Umgehungsstraße gebaut würde, das brächte Entlastung.“ Ansonsten lebt er gerne in Niedersprockhövel, wo er seit 1976 wohnt. Von der Zukunftskommission erwartet er, dass sie Vorschläge und Projekte sammelt und mit den Bürgern diskutiert.
Kommission soll direkt mit den Bürgern sprechen
Eine andere Bürgerin erwartet, dass die Kommission direkt mit den Bürgern spricht und sich anhört, was sie für Vorschläge haben. Sie war bereits bei einer Veranstaltung des Gremiums dabei und möchte nicht, dass „wieder-- wie so oft – über die Köpfe der Bewohner hinweg entschieden wird. Ich fühle mich hier in Niedersprockhövel abgehängt und würde mich freuen, wenn da mal etwas verbessert würde.“ In Haßlinghausen sehe es immer ordentlicher und gepflegter aus.
Andrea Hass aus Haßlinghausen wohnt erst seit vier Jahren in Sprockhövel und findet es „prima hier“. Aber die gelernte Maler- und Lackiererin hat ein Problem. Ihre kleine Tochter ist jetzt zwei Jahre alt, auf eine Zusage für einen Kindergartenplatz wartet sie noch. Das nächste Jahr möchte sie nutzen, um eine Arbeit in ihrem Beruf zu finden, denn bis jetzt bekam sie nur Absagen. „In dem Männerberuf ist es schwierig, am liebsten würde ich halbtags arbeiten“, sagt sie.
In Hiddinghausen ohne Auto „gelackmeiert“
„Wenn man kein Auto hat, ist man gelackmeiert in Hiddinghausen“, sagt Christa Richter. „Da kommt ein Bus einmal in der Stunde und fährt Richtung Ennepetal. Und mit wenigen Minuten Unterschied kommt auch ein Bus aus Bochum und fährt nach Haßlinghausen. Dann ist wieder Schluss, wie verrückt ist das denn?“ Nach 20 Uhr sei man völlig aufgeschmissen. Lehrerin Sarah Lober möchte von Niedersprockhövel „zurück nach oben“. Sie sucht Eigentum zu bezahlbaren Preisen, ein echtes Kunststück.