Sprockhövel. Die Vorsitzende des Vereins „sunshine4kids“ ist Opfer einer Gewalttat geworden. Hintergrund könnte ausgerechnet ihr Engagement für Kinder sein.

Jüngst berichtete die WAZ über eine 43-jährige Sprockhövelerin, die am späten Sonntagabend Opfer einer Gewalttat geworden ist. Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass es sich bei der verletzten Person um Gaby Schäfer handelt, die Vorsitzende von „sunshine4kids“, einem Verein, der Kindern und Jugendlichen in schwierigen Lebenssituationen Unterstützung durch organisierte Segelaktionen („Hoffnungsflotten“) bieten will.

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Wie die Polizei berichtete, hatte Schäfer das Vereinsgelände mit dem klangvollen Namen „Oase“ am Fritz-Lehmhaus-Weg abends gegen 22 Uhr betreten und festgestellt, dass das Eingangstor, ein Bauwagen und eine Holzhütte geöffnet worden waren. Bei der Überprüfung war sie unvermittelt von einer unbekannten Person mit Lichtstrahl geblendet und dann niedergeschlagen worden.

Opfer beklagt aggressives Vorgehen der Boulevardmedien

Jetzt hatte die WAZ Gelegenheit, mit der schwer am Kopf verletzten Frau zu sprechen. Dabei beklagte Gaby Schäfer das aggressive Vorgehen der Boulevardmedien, während sie im Krankenhaus liege. „Es ist unerträglich für mich, dass das Medieninteresse vor meiner Familie nicht halt macht.“ Am liebsten hätte die Sprockhövelerin es verhindert, dass die Polizei die Meldung über die Gewalttat veröffentlicht. „Das liegt aber nicht im Ermessen des Opfers, darüber zu entscheiden“, wendet Polizeisprecherin Laura Schäfer ein. Die Polizei habe eine Informationspflicht und erhoffe sich Hinweise von Zeugen für die Ermittlungsarbeit.

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Möglicherweise im Zusammenhang mit der Körperverletzung steht ein Vorfall von vergangener Woche, den Gaby Schäfer selbst über Einträge in sozialen Medien öffentlich gemacht hat. Demnach hatte die Vereinsvorsitzende am Donnerstag einen anonymen Drohbrief auf besagtem Außengelände vorgefunden. Geäußert wird darin Abneigung gegen die auf dem Gelände spielenden Kinder, Ruhe wird gefordert: „Sonst steht hier bald kein Stein mehr. Letzte Warnung Schäfer!“

Abneigung gegen auf dem Gelände spielende Kinder

Hintergrund ist ein neues Projekt des Vereins, bei dem ein gepachtetes Gelände zwischen Fritz-Lehmhaus-Weg und der South-Kirkby-Straße in eine „Oase“ für Kinder verwandelt wird – mit Hütte, Zirkuswagen, Bach und einer großen Freizeitfläche für junge Menschen. „Hier finden Vor- und Nachtreffen unserer Segelurlaube statt“, berichtet Schäfer.

Viele Sponsoren hätten dazu beigetragen, dass eben nicht nur Urlaube angeboten, sondern auf dem Gelände einer ehemaligen Müllkippe ein dauerhafter Anlaufpunkt für Kinder und Jugendliche geschaffen werde. „Die Drohung ist schlimm und beängstigend und sie macht traurig“, so Schäfer. In den nächsten Tagen will die Kripo Gaby Schäfer zu den Ereignissen befragen – „sobald es ihr Zustand zulässt“, so die Polizeisprecherin.