Oberhausen. Olgas Rock braucht sich nicht zu verstecken. 15000 Fans kommen am Wochenende zum Umsonst-und-draußen-Festival nach Oberhausen-Osterfeld. Die Ska-Punker der Sondaschule krönen den Samstag mit einer sauberen Leistung - und einem Traum aus Schaum.

Geburtstage sollte man feiern, wie sie fallen. Weil Olgas Rock am Wochenende zum zehnten mal den Olga-Park bespielt und die Ska-Punker der Sondaschule den gleichen Geburtstag feiern, gibt es auf dem Gelände der ehemaligen Landesgartenschau zum grandiosen Finale am späten Samstagabend die passende Verpflegung. „Ihr seid unser Geburtstagskuchen”, sagen die Jungs der Band trocken. „Und wir bringen die Sahne mit!”

"Ihr seid unser Geburtstagskuchen..."

Dann ist Schluss mit Trocken: Die alten Schaumschläger richten zwei Kanonen mit weißem Schaum auf die Menge – und tun das, was ihre Show als Headliner des Umsonst-und-draußen-Festivals vorher stringent diktiert hat: eben volle Kanne!

Gut abgeschirmt. Bei Olgas Rock gab es diesmal nur wenige Tropfen vom Himmel. Fotos: Lars Fröhlich
Gut abgeschirmt. Bei Olgas Rock gab es diesmal nur wenige Tropfen vom Himmel. Fotos: Lars Fröhlich © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool





Ein netter Gag, und so suhlen sich die Fans in den ersten Reihen in der Seifenpaste, obgleich sich die jungen unter ihnen kaum daran erinnern können, wie seltsam angesagt Schaumpartys in den Diskotheken des Landes vor zehn Jahren wirklich waren.

Obgleich die Wiesen am Freitag und am Samstag zum frühen Nachmittag schon mal voller waren, reißen die Abendstunden alles raus. 5000 Fans am Freitag, 10 000 am Samstag – Olga zieht weiter gewaltig. Und so nicken die Organisatoren RockO. e.V. und Kulturbüro zum Ende des Festivals zufrieden. Kein Wunder eigentlich, denn Sondaschule, nicht zum ersten Mal dabei, gehört erneut zur Sondaklasse. Und das, obgleich die Jungs etwas später als erwartet anrollen. Nachsitzen ist bei den Fans angesagt. Doch der Stimmung tut dies keinen Abbruch.

Im weißen Anzug genießen die Jungs aus Oberhausen und Mülheim ihr Heimspiel in vollen Zügen. Mit Posaune, Saxophon und Trompete sind sie gut bei Puste, was auch für eine hohe Spruchdichte zwischen den Liedern gilt: „Ich dusche nackt – und schäme mich nicht dafür.” Dass Schuhe und andere Kleidungsstücke auf die Bühne fliegen, gehört dabei zum guten Ton. Die Security hat alle Hände voll zu tun, ankommenden Stage-Divern in der ersten Reihe zur Landung zu verhelfen. Alle wollen hoch hinaus – die Stimmung hält sich bis zum Ende!

"...und wir bringen die Sahne mit"

Auch das restliche Samstagsprogramm braucht sich nicht zu verstecken. Katzenjammer aus Norwegen schafft es vor der Sondaschule die Massen in tanzbare Bewegung zu setzen. Die Mädels (be)zaubern mit einem üppigen Genremix. Ein wenig Dixieland, eine Priese Country – dazu die innige Nähe zum Publikum. So etwas kommt an.

Musikalische Kooperationen bestimmen bei Olgas Rock in diesem Jahr den Nachmittag. Mitveranstalter Kevin Kerndl: „Dazu sind attraktive Bands aus den Partnerstädten gekommen.” Es handelt sich um Gitarren-Bearbeitung, die für das kommende Jahr und damit zur Ruhr 2010 noch intensiviert werden soll. Mit dabei ist etwa die Aktion Eurorocker. So bespielen zwei Stunden lang internationale Bands die Olga. Auftritte, die in Zusammenarbeit mit dem Kulturbüro Duisburg organisiert wurden. Reichlich Auswahl also an zwei Tagen.

Die diesjährige Auflage von Olgas Rock beweist erneut, dass einem um die junge Kultur in der Stadt nicht Bange werden muss.

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