Lirich./Buschhausen. . Nach einem Grubenwasserleitung-Bruch 2008 zwischen Oberhausen -Lirich und Buschhausen starben die Bäume. Auch viele neue Pflanzen wuchsen nicht an.

Wo junge Bäume irgendwann einen neuen Wald bilden sollten, sieht man kleine Schwarzerlen oder Stileichen mit braunen Blättern, als wäre es schon tiefer Herbst. Die Aufforstung des 2008 nach dem Bruch einer Grubenwasserleitung zwischen Lirich und Buschhausen abgestorbenen Wäldchens ist nur teils geglückt.

Christof Beike, Sprecher der zuständigen Ruhrkohle AG (RAG): „Wir haben im April mit der Aufforstung des Gebietes nahe der Autobahn 42 bekommen. Unsere Experten meinen, das war möglicherweise zu spät.“ Die jungen Bäume hätten nicht genug Zeit gehabt, fest zu wurzeln. Dann setzte die große Hitze den Jungpflanzen zusätzlich zu. Beike: „Ganz sicher sind sich die Fachleute aber nicht. Sicher ist nur, dass es nicht am Boden liegen kann.“

Bodenaustausch im Kleingarten

Im Juni 2008 hatte plötzlich der über 30 Jahre alte Wald an der A 42 wie im Winter ausgesehen: fallendes Laub, braune Blätter. Zuvor, am 15. Mai 2008, hatte die Feuerwehr im etwa 6000 Quadratmeter großen Gebiet an die 1000 Kubikmeter Wasser abgepumpt. Die RAG bestätigte damals, dass es einen Zusammenhang zwischen sterbendem Wald und Rohrbruch gab, bei dem Grubenwasser aus der ehemaligen Schachtanlage Concordia ausgetreten sei.

Das Problem: Das Grubenwasser enthielt mit rund 2,5 Prozent fast so viel Salz wie die Nordsee, erklärte die RAG. Die Bäume hätten dieses Wasser aufgenommen – überlebt haben sie es nicht.

Nachdem 2013 eine neue Grubenwasserleitung verlegt worden ist, stand noch die Aufforstung an. Beike: „Das war erst möglich, nachdem der Salzgehalt im Erdreich durch natürliche Vorgänge wieder auf ein normales Maß gesunken war. Die Aufforstung hat ein Auftragsvolumen von 135.000 Euro.“ Von April 2015 an wurden 600 bis 700 Bäume gepflanzt – vor allem Stileichen, Hainbuchen und Schwarzerlen. Hinzu kamen 510 Sträucher, allen voran Schneeball und Hartriegel. 150 Heckenpflanzungen, bei denen der Weißdorn das Rennen machte, rundeten die Aufforstung ab.

Beike: „Es handelt sich insgesamt um rund 1400 neue Pflanzen.“ Von denen muss noch in diesem Herbst ein Teil ersetzt werden. Insgesamt, sagt Christof Beike, habe das gesamte Projekt „mehrere Millionen Euro gekostet“. Das beinhalte auch den Bodenaustausch in einer Kleingartenanlage, die dort ebenfalls vor sieben Jahren vom salzigen Grubenwasser geflutet worden war: „Da wurde das Erdreich sofort ausgetauscht.“