Oberhausen. Die Jugendgruppe Trabanten führt diesmal eine Geschichte aus den USA auf: In weniger als vier Wochen, am 23. November, stehen die jungen Schauspieler mit dem US-amerikanischen Klassiker „Zauberer von Oz“ im Rampenlicht des Lito-Palasts. Ein farbenfrohes Spiel vor bunter Kulisse.
„Wo ist der Löwe?“, ruft Gerda Verbeeck in die Runde. „Der Löwe ist im Urlaub!“, hallt es aus der Gruppe zurück. Tja, und jetzt? Jetzt muss die Hexe für den Löwen einspringen: Beherzt greift Patricia Schäfer zum Text, denn die Kostümprobe muss ja vorankommen. In weniger als vier Wochen, am 23. November, steht die Nachwuchstheatergruppe „Trabanten“ der Sterkrader „Kleinstädter Bühne“ mit dem US-amerikanischen Klassiker „Zauberer von Oz“ im Rampenlicht des Lito-Palasts.
Diesmal kein Grimm'sches Märchen. Gerda Veerbeck, die die Trabanten-Gruppe mit vielen langjährigen Mitgliedern seit 2002 leitet und immer wieder klassische Stoffe inszeniert, hat eine Geschichte aus Übersee herausgesucht. Seit Monaten proben die Trabanten fleißig, hinter der Bühne arbeiten Erwachsene an bunter Kulisse und farbenfrohen Kostümen – ehrenamtlich. „Oz“ sei eine kleine Herausforderung für die 18 Trabanten im Alter von elf bis 20 Jahren, sagt Veerbeck: „Die wenigsten kennen die Geschichte.“
Lampenfieber gehört dazu
Jene Geschichte der kleinen Dorothee, die ein Wirbelsturm aus dem eintönigen Kansas in die zauberhafte Welt „Oz“ entführt. Dort macht sie sich mit einer Vogelscheuche ohne Verstand, einem Löwen ohne Mut und einem Blechmann ohne Herz auf, einen Zauberer zu finden. Sie alle haben Wünsche, die der Zauberer erfüllen soll.
Eine Geschichte, die von Freundschaften erzählt, findet Thorben. „Niemand geht allein. Die Vier machen sich zusammen auf die Suche nach dem Zauberer.“ Der Zehnjährige steht zum zweiten Mal für die Trabanten auf der Bühne. Lampenfieber werde er auch diesmal haben: „Das gehört dazu.“
Zu den alten Hasen wiederum gehört Bianca. Als Sechsjährige hatte sie einst bei einem Theaterprojekt der Ferienspiele mitgemacht. Weil ihr das so gut gefiel, spielte sie bald einen Engel in einem der ersten Trabantenstücke. Diesmal hat die 17-Jährige die Hauptrolle der Dorothee. Viel Text gibt es zu lernen – wobei, nun ja, „lernen“ sei nicht das richtige Wort. „Das sind ja keine Vokabeln, den Text merkst du dir bei den Proben“, sagt Bianca.
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Und so steht sie denn wieder auf der Bühne, mit Blechmann und Vogelscheuche, ohne den reisenden Löwen. Die Drei haben sich in einer Wiese von Mohnblumen verirrt, deren Duft sie betäubt. Da vergisst Dorothee doch glatt, dass sie eigentlich nach Hause will. „Das ist der Preis von Genuss und Rausch“, flötet ihr die zehnjährige Tabea in der Rolle einer Mohnblume ins Ohr und lacht.
Sinem mag die Geschichte von Oz. Auch, weil die 16-Jährige als Hexe endlich einmal eine gemeine Rolle bekommt: „Das wollte ich letztes Jahr schon machen. Böse zu sein, das ist doch mal was anderes.“