Oberhausen. Sparkasse wird bis Sommer 2013 die Filiale an der Dorstener Straße schließen. Frequenzbringer und kurze Wege für Senioren entfallen.
Es war lange befürchtet worden, nun ist das Aus der Sparkassenfiliale in Tackenberg beschlossen: Bis Sommer 2013 soll das Ladenlokal an der Dorstener Straße geräumt werden. Die Kunden nutzten die Filiale weniger als andere, die Ausstattung sei veraltet, heißt es. Ein Automat soll den Service ersetzen, wer einen Berater sprechen möchte, muss künftig zwei Kilometer zum Sterkrader Tor fahren. Ein herber Verlust, urteilen Vertreter der Kaufmannschaft und Sozialeinrichtungen.
Die Sparkasse sei ein wichtiger Frequenzbringer, meint Eva Böttger vom alteingesessenen Elektrofachgeschäft „Grobe“. Sie ergänzt: „Oberhausen lebt davon, dass es nicht nur ein Zentrum, sondern viele Nebenzentren hat. Damit diese lebenswert bleiben, müssen aber bestimmte fußläufige Angebote da sein.“ Eine Apotheke, Lebensmittelgeschäfte und auch eine Sparkasse gehörten dazu.
Böttger verweist auf die kommunale Verpflichtung einer Stadtsparkasse, eine Infrastruktur vorzuhalten. „Die Sparkasse hat sich diese Entscheidung sicher nicht leicht gemacht, für Tackenberg ist es aber eine schlechte.“
Automaten sind kein Ersatz
Getroffen habe sie die Schließungsnachricht, sagt Serap Tanis vom Sozialraumgremium Tackenberg, einem Zusammenschluss von 16 Einrichtungen. „Wir haben hier ein großes Wohngebiet mit vielen älteren Menschen, die die Sparkasse benutzen. Ein Automat ersetzt nicht die menschliche Ansprache.“
Was der Wegzug einer Sparkassenfiliale für ein Stadtteilzentrum bedeuten kann, das beobachten die Sterkrader seit einigen Jahren. Seit dem Filialumzug ins Sterkrader Tor stehen die Räume an der Wilhelmstraße leer, die untere Bahnhofstraße hatte auf einen Schlag 6000 Kunden verloren.
Was in der Tackenberger Filiale künftig ansässig sein wird, ist noch nicht bekannt. Die Sparkasse hatte das Lokal angemietet. Eva Böttger warnt: „Leerstände können ein ganzes Viertel herunterziehen.“