Oberhausen.. Zwei Niederlassungen schließen. Neuer Chef gewählt: Bernhard Uppenkamp soll es nun richten
Die Stadtsparkasse Oberhausen hat knapp ein Jahr nach der fristlosen Kündigung des langjährigen Vorstandsvorsitzenden Karlheinz Merzig wieder einen neuen Chef: Der 57-jährige Bernhard Uppenkamp, Vorstandsmitglied der Sparkasse am Niederrhein, soll nach einstimmiger Einschätzung des Verwaltungsrates in der Lage sein, das Oberhausener Geldinstitut wieder in eine positive Zukunft führen.
Der Verwaltungsrat schätzt die jahrzehntelange Erfahrung von Uppenkamp im hart umkämpften Banken-Markt zur Gewinnung neuer Kunden sowie seinen gelassenen optimistischen Charakter.
Mit dieser Entscheidung hat sich der Verwaltungsrat der Sparkasse gegen eine von einigen favorisierte interne Lösung für die Besetzung des Chefsessels entschieden.
Service-Stelle Styrum schließt auch
Uppenkamp muss zunächst einen tiefgreifenden Spar- und Strategiekurs der Stadtsparkasse anführen, um das Betriebsergebnis bei rund 18 Millionen Euro im Jahr zu stabilisieren. Einen ersten Schritt haben der Verwaltungsrat und der amtierende Vorstand in seiner jüngsten Sitzung Anfang dieser Woche bereits getan: Die Kosten müssen runter, das teure Filialnetz wird ausgedünnt.
Die Rathaus-Filiale an der Schwartzstraße, die Filiale Tackenberg an der Dorstener Straße und das Service-Center Styrum werden bis Sommer 2013 geschlossen; die Filiale in Holten am Marktplatz wird nur noch drei Tage geöffnet (montags, donnerstags, freitags).
Als Hauptgrund für die Auswahl dieser Filialen gibt der Sparkassen-Vorstand an, dass diese weniger von Kunden besucht werden als andere. Zudem könnten die Rathaus- und die Tackenberg-Filiale die Anforderungen an Ausstattung und Technik einer modernen Filiale nicht mehr erfüllen. Daher zögen Kunden und Mitarbeiter der Filiale Rathaus zur nahen Filiale Marktstraße und die der Filiale Tackenberg zur nahen Filiale am Sterkrader Tor.
Verändertes Kundenverhalten
„Das Kundenverhalten hat sich in Zeiten des Online-Bankings stark verändert. Immer weniger Kunden suchen zur Erledigung der täglichen Bankgeschäfte ihre Filiale auf, sondern nutzen den heimischen Computer oder die Selbstbedienungsmedien der Sparkasse“, sagt Sparkassenvorstand Ulrich J. Salhofen. Der Anteil der Internet-Banking-Kunden liege bereits bei gut 40 Prozent.
Oliver Mebus, stellv. Vorstandsmitglied, sieht in der Filialschließung keine Abkehr von der bisherigen Geschäftsphilosophie: „Die Nähe zu unseren Kunden ist und bleibt unser Geschäftsmodell.“ Über die Maßnahmen würden die Kunden rechtzeitig schriftlich informiert.
Weitere größere Einsparungen des Ende Oktober besprochenen 200 Punkte umfassenden Strategiepapiers wurden noch nicht beschlossen. Schrittweise will die Sparkasse aber 50 der 600 Arbeitsplätze abbauen - ohne betriebsbedingte Kündigungen.
40 Dienstjahre bei der Sparkassenorganisation
Der neue Vorstandsvorsitzende heißt Bernhard Uppenkamp und ist zurzeit Vorstandsmitglied der Sparkasse am Niederrhein. Der 57-jährige Sparkassenbetriebswirt und Verbandsprüfer kann bereits auf 40 Dienstjahre in der Sparkassenorganisation zurückblicken – davon über 20 Jahre als Vorstand einer Sparkasse.
1991 kam Bernhard Uppenkamp zur damaligen Sparkasse Neukirchen-Vluyn. Nach der Fusion der Sparkassen in Moers, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg wurde Uppenkamp im Januar 2004 in den Vorstand der Sparkasse am Niederrhein berufen. Dort ist er heute unter anderem für das Firmenkreditgeschäft, die Revision und das Verbundgeschäft verantwortlich. Bernhard Uppenkamp wird so früh, wie es sein bisheriger Arbeitgeber ermöglicht, seine Tätigkeit bei der Sparkasse Oberhausen aufnehmen. Die Bestellung wird wirksam, wenn der Rat der Stadt Oberhausen diese genehmigt hat.