OBERHAUSEN. . Zum ersten Ideenmarkt im St.-Clemens-Treff kamen gut 80 Bürger. Die vorgestellten Architekten-Entwürfe sehen Sterkrade vor allem deutlich grüner.
Es rumort in Sterkrade. Der Schulungsraum im St.-Clemens-Treff an der Klosterstraße ist voll besetzt. Mehr als 80 Bürger diskutieren am Montagsabend über gut gemeinte Ideen und derzeit unliebsame Zustände im Stadtkern Sterkrades.
Carolin Rusek vom Bereich Stadtplanung begrüßt fast jeden Gast persönlich. So viel Beteiligung seitens der Bürger habe sie sich gewünscht und erhofft, sagt die 30-Jährige. Die Stadtplanung der Innenstadt Sterkrades – das ist ihr Projekt. Die Zahl der Bürger zeige ihr, dass sie mit dem Anliegen „schönere Innenstadt“ nicht allein sei: „In der Jury, die am Ende entscheidet, sind ja alle vertreten: Kaufleute, Verwaltungsleute, Experten, Stadtplaner und eben auch Bürger aus Sterkrade.“
Gemeinsam will die 30-köpfige Jury am 11. April bekanntgeben, wer das beste Konzept für Sterkrades City hat. Die vier Architekturbüros aus Köln, Essen, Düsseldorf und Krefeld messen sich bis dahin im Wettstreit. Sie haben schon in Sachen Stadtplanung in Hanau, Vaals, Zeulenroda und anderen Städten Erfahrungen gesammelt.
Mit 20-minütiger Präsentation
Die ersten Skizzen vom Sterkrade der Zukunft sind schemenhaft gestrichelte Bäume, Menschen und Gräser – die Ideen müssen vorerst als grobe Vorschläge verstanden werden. Dennoch regen die fantasievollen Zeichnungen dazu an sich vorzustellen, wie Sterkrade künftig aussehen könnte. Erstaunlich, was die Profis in anderthalb Wochen improvisiert haben.
Aufmerksam und auch ein wenig argwöhnisch schauen viele Gesichter bei den rund 20 Minuten langen Präsentationen auf die Leinwand. Aufgewertet werden soll die City – vor allem die Eingänge, der Kleine Markt und der zentrale Platz mit Pavillon – für einen noch nicht definierten sechsstelligen Betrag. Dafür hat es schon zuvor unterschiedliche Vorschläge gegeben.
Die Architekten sind an diesem Abend gekommen, um sich zu präsentieren und die Sorgen und Nöte der Anwohner, Kaufleute und Kirmesbetreiber aufzusaugen.
Auffällig ist: Allen Profis graut es vor der jetzigen Innenstadt. Abhilfe schaffen könnten Kirschbäume, Wasserläufe oder Gräser, kleine Hügel und Sträucher – grüne Oasen und ein wenig Natur eben. „Aber bei den ganzen Bäumen, wo sollen da noch die Buden hin? Das bedeutet den Tod für die Fronleichnam-Kirmes“, wirft ein älterer Herr skeptisch ein. Antworten gibt es am diesem Abend nicht.
Erklären, wo der Schuh drückt
Oberbürgermeister Daniel Schranz versucht sich bereits bei der Einleitung des Abends in Diplomatie und wirft das Motto „Stark. Stärker. Sterkrader“ in den Raum. Am Ende soll der erste Ideenmarkt den Landschaftsplanern helfen und Bürger animieren. Und diese nutzen die Chance, fragen und erklären, wo der Schuh drückt. Zum zweiten Ideenmarkt im März werden sicher viele wiederkommen, auch wenn die letzten Entscheidungen über das Konzept für Sterkrade nicht bei ihnen liegen.