Oberhausen Holten/Schmachtendorf. . Bahnkunden am Bahnhof Holten sind sauer. Ein Zaun versperrt plötzlich die Einfahrt zum Park & Ride-Parkplatz. Bis zum September bleibt's so.

Böse Überraschung für viele Bahnpendler am Bahnhof Holten: Seit Montag ist der große Pendlerparkplatz an der Schmachtendorfer Straße gegenüber von Hausnummer 5 gesperrt. Zahlreiche Berufstätige steuerten zum Wochenauftakt dieses Areal wie gewohnt an und landeten mit ihrem Pkw vor dem neu aufgestellten Sperr-Zaun.

So erging es auch unserem Leser Bernd Müller, der eine E-Mail an die Redaktion schickte: „Auf diese Weise werden rund 150 Pendler, die jeden Morgen diesen Parkplatz nutzen, keinerlei Alternativen angeboten. Das sind 150 Autos, die jetzt den Verkehrsraum der Umgebung verstopfen, da die anderen Park & Ride-Stellplätze in diesem Bereich bereits vollständig belegt sind.“

Unsere Redaktion sah sich Mittwochvormittag im Bereich des Bahnhofs um. Tatsächlich ist hier in der Nähe des Holtener Bahn-Haltepunktes kaum ein freier Stellplatz mehr zu finden. Die beiden anderen Parkflächen, auf beiden Seiten der Bahnstrecke gelegen, sind komplett belegt.

„Pendler steigen aufs Auto um“

Leser Bernd Müller weist auch auf die lange Zeit der Parkplatz-Sperrung hin, die immerhin den ganzen Sommer über bis zum September andauern soll: „Das sind 150 Zugfahrer, die über ein halbes Jahr lang keine Möglichkeit mehr haben, dort zu parken und die vermutlich wieder auf das Auto umsteigen werden (wie ich auch).“

Auf den anderen Parkplätzen am Bahnhof Holten ist kaum ein Stellplatz zu ergattern.
Auf den anderen Parkplätzen am Bahnhof Holten ist kaum ein Stellplatz zu ergattern. © MB

Aus Sicht der Bahn wird das Areal für die kommenden Baumaßnahmen am Bahnhof Holten dringend benötigt, denn – wie schon am Bahnhof Sterkrade teils geschehen – sollen auch hier die Bahnsteige erhöht werden, damit die Passagiere künftig stufenlos in die neuen RRX-Züge einsteigen können. Das dafür nötige Material und die Arbeitsgeräte sollen auf dem Pendlerparkplatz gelagert werden.

Auf der Suche nach Bomben

Zunächst rückt allerdings der Kampfmittelbeseitigungsdienst mit seinen Experten an und prüft, ob sich dort noch bislang unentdeckte Weltkriegsbomben im Boden befinden.

Bernd Müller ist unterdessen – wie wohl zahlreiche weitere Pendler aus dem Oberhausener Stadtnorden – mächtig sauer über den unerwarteten Parkplatz-Schwund. „Als ob es nicht andere Stellplätze gebe, um Baumaterialien abzulagern“, kritisiert der (Ex-)Bahnpendler. Er hält das für keinen guten Dienst an den berufstätigen Bahnkunden und ergänzt: „Das sollte mal in der freien Wirtschaft passieren.“

>>> Neue Bahnsteige

Bis 22. Februar wird die Baustelle eingerichtet. Zäune werden aufgebaut, Arbeitsgerät kommt.

Die Bahnsteige werden 220 Meter lang, 76 Zentimeter hoch. Bahnsteig 2 (Richtung Wesel) wird als RRX-Provisorium auf der anderen Straßenseite der Schmachtendorfer Straße neu errichtet. Bahnsteig 1 (Richtung Oberhausen) wird an derselben Stelle wie der bestehende Bahnsteig gebaut. Dafür muss der alte Bahnsteig zunächst zurückgebaut werden. In der 2. Septemberhälfte sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein.