Oberhausen. . Karl Schumacher will ein Zeichen der Erinnerung für den 2017 verstorbenen Russen setzen. Petrow bewahrte die Welt vor dem atomaren Untergang.

Dies war und ist eine ganz besondere Geschichte auch für unsere Redaktion, denn als uns der Oberhausener Karl Schumacher im September 2017 berichtete, dass der Retter der Welt – unbemerkt von der Öffentlichkeit – gestorben sei, griffen kurz darauf sogar die „New York Times“ und weitere Medien weltweit unser lokales Thema auf.

Der Retter der Welt – das ist Stanislaw Petrow, der am 19. Mai 2017 im Alter von 77 Jahren in Russland in der Nähe von Moskau verstarb. Petrow schrieb Weltgeschichte, und das auf eine einzigartige Weise: Als Offizier der sowjetischen Armee verhinderte er den atomaren Gegenschlag der UdSSR, als die militärischen Kontrollgeräte ihm irrtümlich einen Raketen-Erstschlag der USA übermittelten.

In einer Reihe mit Friedenspreisträger Gorbatschow

Für seine Rettungstat, seine Besonnenheit und Umsicht im Kontrollraum in jener dramatischen Nacht des 26. Septembers des Jahres 1983 wurde der Russe von der UNO geehrt; in Deutschland erhielt er 2013 den Dresdner Friedenspreis und steht damit in einer Reihe mit Michail Gorbatschow, der den Preis 2010 erhielt.

Karl Schumacher hatte Stanislaw Petrow 1999 nach Oberhausen eingeladen. Diese Visite ist vielen Oberhausenern, die den Russen damals trafen, noch gut in Erinnerung. Diese Erinnerung an einen besonderen Menschen soll nicht verblassen; das ist das Anliegen des Osterfelders Karl Schumacher, der mit Helmut Höhn bereits das Grab von Petrow besuchte hat und dort eine Gedenktafel aufstellte.

Dazu zwei Sitzbänke zum Verweilen

Ähnliches soll nun auch in Osterfeld passieren. Bei seinem Oberhausen-Besuch im Jahr 1999 kam der Gast aus Russland auch in den kleinen Park zwischen Vestische Straße und Ziegelstraße und gab dort sogar ein TV-Interview.

Genau an jener Stelle, direkt am Spazierweg durch den Park, der jetzt sogar Teil des Pilgerwegs im Bistum ist, soll in den ersten Monaten 2019 das Erinnerungsschild für Petrow aufgestellt werden; dazu zwei Sitzbänke, damit die Spaziergänger eine Gelegenheit zum Verweilen und zum Gedenken haben. „Wäre Petrow den Computermeldungen gefolgt, wäre der sofortige atomare Gegenschlag erfolgt und damit wäre der Tod von Millionen Menschen in den USA, in Europa und Russland die Folge gewesen“, wird es auf der Info-Tafel neben weiteren Erläuterungen heißen. Dazu werden Fotos von der Visite in Oberhausen zu sehen sein.

Die Politik hat bereits grünes Licht sowohl für das Schild als auch für die Sitzbänke gegeben. Karl Schumacher übernimmt die Finanzierung. Die Politiker loben das Engagement des Unternehmers.

Ein weiteres Gedenkschild im Park soll an das Multiprojekt „One world – one garden“ erinnern, das hier 2018 im Zuge des internationalen Jugendaustausches entstand – eine Garten-Szenerie in Form einer Welt-Landkarte. Ja, das passt bestens zu Petrows Heldentat.

>>>>>> Weihnachtsgrüße aus Moskau

Schon kurz vor Petrows Oberhausen-Visite 1999 waren Karl Schumacher und sein Freund Helmut Höhn nach Russland gereist, um sich bei Petrow für die Vermeidung des atomaren 3. Weltkriegs zu bedanken.

Der Sohn von Stanislaw Petrow hat die Nachricht, dass in Oberhausen ein Gedenkschild für seinen Vater aufgestellt werden soll, erfreut zur Kenntnis genommen und schickt herzliche Weihnachtsgrüße aus Moskau an alle Oberhausenerinnen und Oberhausener.

Falls möglich, wird der Sohn bei der Einweihung des Gedenkschildes in Osterfeld im nächsten Jahr persönlich dabei sein.