Oberhausen. . Noch wenige Tage bis zum Start von Preußlers Kindergeschichte im Lito-Palast Oberhausen: „Trabanten“-Gruppe besorgt zusätzliche Stühle für gefragte Vorstellungen

Garderobenfliesen statt Bühnenbretter, Kassettenrekorder statt Musikanlage, Straßenkleidung anstelle von Kostümen - diese Probe des Jugendensembles des Amateurtheaters „Kleinstädter Bühne“ läuft noch recht unglamourös ab. Wenige Tage vor der Premiere des Stücks „Die kleine Hexe“ im Lito-Palast in Sterkrade üben die Mitglieder der „Trabanten“-Nachwuchsgruppe noch in der Garderobe des Bürgersaals an der Finanzstraße. Denn die Umbauarbeiten an der Bühne sind noch nicht abgeschlossen.

Eine Gruppe Mädchen stampft im Kreis durch den Raum. Wie ein Mantra singen sie eine Beschwörungsformel, schwingen selbstgebastelte Hexenbesen. Aus einem CD-Spieler auf dem Fliesenboden hallt Hintergrundmusik. Es bedarf noch etwas Fantasie, sich in dieser Umgebung auf den Blocksberg, einem Schauplatz aus Otfried Preußlers Kinderbuchklassiker, zu denken.

Noch gibt es Restkarten

Die Trabanten zeigen „Die kleine Hexe“ am Samstag, 21. November, um 16 Uhr, am Samstag, 28. November, um 16 Uhr sowie am Sonntag, 29. November, um 16 Uhr. Kinder zahlen 3 Euro für eine Eintrittskarte, Erwachsene zahlen 5 Euro.

Karten: samstags, 10 bis 12 Uhr, im Lito, Finanzstraße 1, oder auf kleinstaedter.de

Die Nachwuchsschauspieler allerdings lassen sich von der Szenerie nicht beeindrucken. Sie entführen schon bei der Probe überzeugend in die Geschichte um die kleine Hexe und ihren gefiederten Freund Abraxas, die gemeinsam ausziehen, um zu lernen, was eine gute Hexe ist.

Abraxas, der vorlaute Rabe, wird gespielt von Robin Taube – dem Hahn im Korb des Jugend-Ensembles. Seit Jahren hat die Gruppe ein Problem, männliche Darsteller zu finden. Der 20-Jährige steht schon seit vielen Jahren auf der (Kleinstädter) Bühne und ist begeistert von seiner aktuellen Rolle. „Mir gefällt einfach dieses leicht Verrückte an der Krähe.“

Regiewechsel für 2016 geplant

Bühnenpartnerin Elena Berkenkopf spielt die Hauptrolle des Stücks, sie ist die kleine Hexe. Auch abseits der Bühnenbretter verstehen sich die beiden, betont sie. „Man sollte auch so gut miteinander auskommen.“

Gerda Veerbeck sitzt, die Beine in der Luft baumelnd, auf der Theke der Garderobe. Die Spielleiterin der Kleinstädter Trabanten-Gruppe hält das Skript in der Hand. Stumm bewegen sich ihre Lippen synchron mit, ab und an souffliert sie, reckt den Daumen zum Lob. „Manche von den Kindern sind schon seit zehn Jahren dabei. Die haben sich alle so toll entwickelt“, sagt Veerbeck und strahlt. Seit 13 Jahren leitet sie als Regisseurin die Kindergruppe. „Die Truppe ist mein Baby.“

Doch ab dem nächsten Jahr möchte Veerbeck kürzer treten, dem Nachwuchs das Zepter überlassen. Mit dem Drehbuch wedelnd ruft sie Diego Tenore rüber: Der 21-jährige Student soll sich im nächsten Jahr um die Inszenierung der Jugendstücke kümmern. Ab dann möchte Gerda Veerbeck nur noch beratend über die Schulter gucken.

Für die drei Aufführungstermine wurde noch mal extra der Bestuhlungsplan geändert. Pro Termin kommen rund fünfzig Plätze hinzu. Eine notwendige Maßnahme, denn schon jetzt waren von den insgesamt 900 Karten kaum noch welche übrig.