Oberhausen. Schausteller in Oberhausen wollen ihre Kräfte für den Traditionsrummel bündeln. Konkurrenz durch Trödelmärkte. Eine Allerheiligenkirmes ist nicht vom Tisch.
In Sterkrade steigt das Kirmesfieber: In genau vier Wochen buhlen 380 Schausteller und 22 Großfahrgeschäfte bei der Fronleichnamskirmes um die Gunst der Rummelfreunde. Mehr als zweieinhalb Kilometer zieht sich die Budenwelt durch die Sterkrader Innenstadt.
Während diese Institution im Freizeitkalender fest gesetzt ist, sorgen sich die Schausteller jedoch zunehmend um kleinere Rummelplätze. „Viele Kirmesveranstaltungen von früher gibt es heute nicht mehr“, berichtet Willi Krenz von den Oberhausener Schaustellern. „Vor 20 Jahren gab es in Holten noch die Hahnenkirmes“, erinnert sich der Karussellbesitzer. „Schaustellerfamilien zogen eine Woche nach der Fronleichnamskirmes direkt weiter nach Holten.“
Cityfeste kommen bei Schaustellern gut an
Doch nicht nur dieser Rummel ist Geschichte: Als Grund nennt Krenz fehlende Kirmesplätze, aber auch steigende Konkurrenz. „Trödelmärkte sind wunderbar, doch diese bestehen mittlerweile überwiegend aus Buden- und Verkaufszelten mit Neuwaren.“ Dies, so Krenz, schade dann nicht nur den kleineren Kirmesveranstaltungen, sondern auch dem Einzelhandel.
Auch Großfahrgeschäfte hätten es deutlich schwerer, bei einer kleinen Kirmes einen Platz zu erhalten. „Ein Autoscooter passt fast überall hin, doch bei einem größeren Karussell wird an vielen Orten schon der Platz eng.“ Ein bekanntes Problem: Selbst bei der Fronleichnamskirmes fehlen Stellorte für eine Großachterbahn.
Die Schausteller wollen ihre Kräfte bündeln, um die traditionsreichen Rummelplätze in Oberhausen zu stärken. Dies sei aber nicht nur die Fronleichnamskirmes, sondern auch die Kröößkirmes in Schmachtendorf und die Wottelkirmes in Königshardt.
Allerheiligenkirmes nicht vom Tisch
Auch Cityfeste, wie am vergangenen Wochenende in der Oberhausener Innenstadt, oder das Sterkrader Spiel- und Sportwochenende hätten für die Schausteller einen hohen Stellenwert.
Ebenfalls verschwunden ist aus dem Kirmeskalender die Sterkrader Herbstkirmes, die bis 2009 als Allerheiligenkirmes veranstaltet wurde. Doch dieses Thema, so Krenz, sei nicht vom Tisch, eine Neuauflage zumindest denkbar. Dabei müssten jedoch die Marktzeiten stimmen („Diese sollte man nicht zu oft verlegen“) und auch die Termine benachbarter Kirmesplätze.
Ende Oktober und Anfang November käme für diese Kirmes infrage. Als Ort wären die Steinbrinkstraße, der Große Markt und der Platz vor dem Technische Rathaus interessant. Krenz: „Darüber muss man gemeinsam sprechen.“