Oberhausen. Ausgerüstet mit Tablets und Handys ging die Oberhausener Polizei auf interaktive “Facebook-Streife“ und ließ die Bürger an einer Schicht teilhaben. Dabei konnten die Beamten auch eine Menge Fragen von Usern beantworten. Die Polizei ist zufrieden mit der Aktion und möchte sie deshalb wiederholen.
Eine Schicht im Streifenwagen möchte wohl so mancher mal miterleben, zumindest auf dem Internet-Portal Facebook nahmen die Oberhausener Polizisten nun interessierte Nutzer mit auf „Facebook-Streife“. Zum ersten Mal – und nicht zum letzten Mal.
Acht Stunden lang fütterten Tom Litges und Monika Friske von der Pressestelle der Polizei die Internetnutzer mit Informationen, Fotos und Videos. „Herzlich willkommen zu unserer Facebook-Streife. Heute ist ein guter Tag für uns und ein schlechter Tag für die Kriminellen“, hieß es da zu „Dienstbeginn“.
Bürger stellen Fragen
Und so führte der erste Einsatz der Facebook-Streife zu einer Kontrollstelle im Rahmen der Aktionswoche gegen Wohnungseinbruch. Neben ein paar Fotos von Fahrzeugkontrollen gab es Informationen zu der Aktion, zum Ablauf, zum Sinn und Zweck und Antworten auf Fragen der Facebook-Nutzer. So fragt eine Bürgerin, ob sie die Polizei verständigen soll, wenn sie verdächtige Autos in ihrer Straße beobachtet. Schließlich möchte sie niemanden zu Unrecht beschuldigen. „Wir kommen lieber und überprüfen Ihre Wahrnehmung, stellen fest, dass alles in Ordnung ist, als dass wir nicht angerufen werden und später feststellen müssen, dass uns Einbrecher durch die Lappen gegangen sind“, stellt die Polizei klar.
Es war durchaus eine Menge los, so dass die Pressesprecher der Polizei ein wenig ins Schwitzen kamen, alle Neuigkeiten zügig ins Netz zu stellen. Da waren zum Beispiel Nachbarn, die an der Arnheimer Straße eine von zwei Frauen dingfest machten, die zuvor an einem Wohnungseinbruch beteiligt war. Und dann gab es noch die Meldung über einen Toten am Umspannwerk. Aber: Ob eine solche Nachricht und vor allem wie sie den Weg ins Netz findet, ist nicht immer eine einfache Entscheidung. „Wir haben sehr überlegt, ob wir diese Information posten“, sagt Tom Litges. Schließlich entschlossen sich die Beamten dafür, weil „wir authentisch und ehrlich sein wollten“, begründet er. Allerdings haben sie erst abgewartet, bis die Arbeit am Tatort erledigt war, erst dann ging die Nachricht raus. Auch Fotos können nicht so schnell im Netz landen, sie müssen erst bearbeitet, Gesichter und Nummernschilder unkenntlich gemacht werden.
Hundert „Freunde“ dazu gewonnen
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Die Polizei ist zufrieden mit der Facebook-Streife und möchte sie deshalb wiederholen. „Wir haben 14 Beiträge gepostet“, resümiert Litges. Damit hätten sie – Stand gestern Morgen – rund 48 000 Facebook-Nutzer erreicht. Aber: warum tut es die Polizei überhaupt? „Zum einen geht es um Transparenz“, sagt Litges. Aber vor allem möchten die Polizisten so zeigen, „dass wir Teil der Gesellschaft sind“. Polizisten zum Anfassen statt Polizisten zum Angsthaben eben. „Wir sind ja auch Bürger“, unterstreicht Litges. Rund hundert Freunde hätte der Facebook-Auftritt der Polizei durch die Aktion dazu gewonnen, rund 6400 Facebook-Nutzer haben die Seite mit einem „Gefällt mir“ markiert und verfolgen das Treiben der Polizei. Die Kommentare von Nutzern seien durchweg positiv, worüber sich Litges und seine Mannschaft freuen. So schreibt ein Nutzer etwa: „Ihr macht einen guten Job. Weiter so. Wir Oberhausener Bürger sind froh, dass es euch gibt“.