Oberhausen. . Landesweit - auch in Oberhausen - wurden an verschiedenen Kontrollpunkten verdächtige Fahrzeuge herausgewinkt. Handelte es sich bei den Insassen um verdächtige Personen, wurden ihre Daten festgehalten und weitergeleitet, um so mehr über potentielle Einbrecher zu erfahren.

Die Aktionswoche der Polizei gegen Wohnungseinbruch läuft gut. „Der Beratungsbedarf ist riesengroß“, freut sich Polizeisprecher Tom Litges, der selbst erlebte, was für eine Schlange an Interessenten sich an einem Infostand der Polizei gebildet hatte.

Die Oberhausener Polizei hat grundsätzlich all ihre Kräfte gebündelt, um den Einbrechern das Leben schwer zu machen. Der bisherige Erfolg gibt den Ordnungshütern recht. Im ersten Halbjahr 2013 wurden 625 Wohnungseinbrüche gezählt. In der ersten Hälfte dieses Jahres ging die Zahl der Einbrüche auf 391 zurück. „Das ist ein Minus von 37,4 Prozent“, verdeutlicht Polizeisprecher Andreas Wilming-Weber. Im selben Zeitraum stieg die Aufklärungsquote in diesem Bereich von 13,92 auf 29,41 Prozent.

Verdächtige im Treppenhaus

Was noch hinzu kommt: Bei weit über 40 Prozent der Einbrüche bleibt es beim Versuch. Das führt die Polizei darauf zurück, dass die Bürger ihren Wohnraum besser schützen und dass gleichzeitig Nachbarn viel aufmerksamer geworden sind. Die Leute haben mittlerweile auch viel weniger Scheu, bei der Polizei anzurufen, wenn sie etwas Verdächtiges bemerken. Im ersten Halbjahr 2014 gingen 3000 dieser Anrufe bei der Polizei ein. Erst gestern fielen dem Mieter eines Mehrfamilienhauses zwei verdächtige Frauen im Treppenhaus auf, die offensichtlich in eine der Wohnungen eingebrochen hatten. Mieter konnten eine der Frauen festhalten, die andere flüchtete. Die Polizei wurde alarmiert. Tom Litges rät gerade Bewohnern von Mehrfamilienhäusern, auf fremde Personen im Gebäude zu achten. Er warnt: „Die Einbrecher schlagen tagsüber zu, ab sieben Uhr.“

Hunderte Personalien kontrolliert

Ab 10 Uhr standen gestern Verkehrspolizisten und Beamte einer Einsatzhundertschaft an der Mülheimer Straße, kurz vor der Auffahrt zur A 40. Ihr Job: Sie winkten 437 Fahrzeuge von der Straße und ließen sich die Personalien von 462 Fahrzeuginsassen geben. „Bei verdächtigen Personen leiten wir die Daten an eine Stelle der Kripo weiter, die diese dann auswertet“, erklärt Martin Ottersbach, der Leiter des Verkehrsdienstes. Tom Litges: „So wollen wir erfahren, wer die Einbrecher sind, wo sie herkommen, wer ihnen hier Schlafmöglichkeiten bietet oder sie mit Fahrzeugen versorgt.“ Allein bis gestern Nachmittag wurden drei Mal Daten von Verdächtigen weitergeleitet. Daneben gab es einen sogenannten Beifang: Angehalten wurden zwei Männer, die per Haftbefehl gesucht wurden. Eine Anzeige gab es wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz. Zwei Blutproben wurden angeordnet ebenfalls wegen möglichen Drogenkonsums.