Oberhausen. Die Stadt Oberhausen prüft derzeit, keine Parkgebühren mehr für elektrische Autos zu erheben. Zudem sollen noch weitere Standorte für Ladestationen eingerichtet werden, um mögliche Ladeschwierigkeiten zu vermeiden. Das Diakonische Werk ist Vorreiter bei der E-Mobilität in Oberhausen

Die Stadt Oberhausen will neben den bereits bestehenden Ladestationen für Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb noch weitere Standorte einrichten. Zudem wird geprüft, ob Elektro- und Hybridautos künftig kostenlos in der Stadt parken können – so soll ein weiterer Anreiz für Oberhausener geschaffen werden, ein umweltfreundliches Fahrzeug anzuschaffen.

Auch das Diakonische Werk Oberhausen ist ein Vorreiter, wenn es darum geht, die E-Mobilität zu fördern. „Als im Mai 2013 klar wurde, dass das Projekt Ruhrauto-e nach Oberhausen kommt und beide Ausleihstationen in der Nähe unserer Niederlassungen liegen, fiel schnell die Entscheidung, das Projekt zu nutzen und zu unterstützen“, berichtet deren Leiter, Reinhard Harfst.

Positive Erfahrungen

„Da wir aus Kostengründen nur wenige Dienstfahrzeuge besitzen, entstand die Idee, die Fahrzeuge für unsere Dienste zu nutzen“, erklärt Harfst weiter. „Als kirchlicher Träger setzen wir uns für den Erhalt der Schöpfung ein. Auch wenn durch Elektroautos immer noch Emissionen entstehen, so vermeiden wir doch lokale Emissionen in Oberhausen.“ Das Projekt „Ruhrauto-e“, das vom Bundesverkehrsministerium gefördert und unter anderem vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr getragen wird, ist an zwei Standorten in Oberhausen vertreten mit Leihfahrzeugen – am Technischen Rathaus und am Rathaus an der Schwartzstraße.

Anlaufschwierigkeiten, etwa beim Aufladen der Fahrzeuge, mussten überwunden werden, so Harfst – zwischendurch war eine Ladesäule defekt oder das Ladekabel nicht kompatibel mit einem Automodell. Insgesamt hielten sich die Schwierigkeiten aber in Grenzen. Aktuell gebe es daher Überlegungen, im kommenden Jahr statt einer PKW-Neuanschaffung ein Elektroauto zu leasen oder bei Ruhrauto-e dauerhaft zu mieten. „Ein Kauf kommt für uns aufgrund der zurzeit noch hohen Anschaffungskosten nicht infrage.“ Darüber hinaus habe die Nutzung von Elektroautos viele Denkprozesse ausgelöst: „Wie nutze ich mein Auto? Brauche ich ein eigenes Auto? Was für ein Auto brauche ich?“, so Harfst.

Stoag startet Pilotprojekt

Nicht nur die Diakonie setzt auf die E-Mobilität. „Die Stadtverwaltung nutzt das Car-Sharing-Angebot von Ruhrauto-e zur Durchführung von Dienstfahrten und ist bestrebt, in Zukunft verstärkt Elektrofahrzeuge zu nutzen“, heißt es von Stadtsprecher Uwe Spee. Zukünftig könnte dieses Projekt ein Standbein des Mobilitätsmanagements darstellen. Derzeit befinde sich das gesamte Projekt allerdings noch in der Erprobungsphase.

Elektroauto im Selbsttest

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    Auch die Stadtwerke Oberhausen (Stoag) wollen als örtliches Nahverkehrsunternehmen die E-Mobilität fördern. So gehören zwei Hybridbusse der Firma MAN seit Februar 2012 zum Fuhrpark des Unternehmens. Zudem wird die Stoag ab dem kommenden Jahr ein Pilotprojekt unter Förderung des VRR in der Stadt durchführen. Mit diesem soll gezeigt werden, dass die Straßenbahninfrastruktur geeignet ist, E-Mobilität alltagstauglich zu machen. Elektrobusse einer ausgewählten Buslinie sollen zukünftig an zwei Standorten im Stadtgebiet per sogenannter „Ladeenergie-Entnahme“ aus der Fahrleitung oder aus dem Unterwerk ihre Batterien wieder aufladen sollen. Binnen einer regulären Fahrerpause, die in der Regel rund 15 Minuten lang ist, soll der Akku wieder voll sein.