Oberhausen. . Nowhere Men, das Sixties-Songbook von Männern, lief 2013 mehrere Monate sehr erfolgreich am Theater Oberhausen. Jetzt ist der frühere musikalische Leiter des Theaters wieder zurück mit seinen Nowhere Men. Am Mittwoch, 8. Oktober, um 19.30 Uhr ist das Stück zum ersten Mal wieder im Großen Haus zu sehen.

Otto Beatus ist wieder da. Zurück in der Stadt ist der ehemalige musikalische Leiter des Theaters Oberhausen bereits seit März. Aber nun ist er auch wieder am Theater angekommen. In Otto Beatus Gefolge befinden sich die Nowhere Men. Das Sixties-Songbook von Männern feierte am 19. April 2013 Premiere und lief dann monatelang mit großem Erfolg. Bis zu dem Moment, in dem Otto Beatus sich in den Ruhestand verabschiedete und für einige Monate nach Neuseeland entschwand. Jetzt wird Nowhere Men wieder in den Spielplan aufgenommen. Am Mittwoch, 8. Oktober, um 19.30 Uhr ist das Stück im Großen Haus zu sehen.

Reise durch die 60er Jahre

Nowhere Men ist eine musikalische Assoziationsreise durch die 60er Jahre“, erklärt der Musiker. Er hat dafür Stücke von den Rolling Stones, Kinks, Troggs, Who, Yardbirds oder von Bob Dylan in Stimmungen umgesetzt. „Es gibt einzelne kleine Szenen, Videos, die daran erinnern, dass mit der Musik dieser Zeit auch die kleinbürgerliche Gesellschaft angegriffen wurde“, sagt der Künstler. Der Ruf nach Befreiung sei das, was immer wieder anklinge. „Die Musik hat etwas Zeitloses und immer noch extrem Elektrisierendes. Es ist einfach gute Musik“, sagt Otto Beatus.

„Ich wollte Abstand bekommen“

Er hatte Anfang des Jahres 18.000 Kilometer zwischen sich und das Theater Oberhausen gebracht. „Ich wollte Abstand von meinem rückwärtigen Leben bekommen“, sagt er zu seinem dreimonatigen Trip nach Neuseeland. Er habe einfach mal wegkommen wollen von diesem zehn Jahre währenden Dauerlauf. So lange lieferte er für das Theater eine musikalische Arbeit nach der anderen ab. Mit seinem 65. Geburtstag dann wollte er seinen Blick wieder für das öffnen, was es neben der Kultur noch gibt. So schwärmt Otto Beatus von den Natureindrücken, allein von den krassen Farben, auf die er aufmerksam wurde.

Irgendwann war dann der Punkt erreicht, an dem er seinen kreativen Motor wieder anwarf. In einem kleinen Heft notierte er seine Einfälle. „Im Moment“, sagt er, „habe ich eine extreme Affinität zu David Bowie entwickelt.“ Neil Young habe er wieder entdeckt. Oder Leonhard Cohen. In dessen Fall schwebt Otto Beatus vor, die Musik über eine andere Instrumentalisierung härter zu machen. Es gehe nicht darum, die Musik zu kopieren, sondern darum, sie mit eigenem Leben zu füllen.

Vielleicht gar nicht so abwegig ist wohl seine Idee, Schuberts Winterreise mit Rockmusik zu inszenieren. Die Texte und Melodien sollen dabei erhalten bleiben. „Ich finde diesen Liederzyklus super, weil die innere Einsamkeit des Menschen trotz moderner Medien bestimmt nicht geringer geworden ist.“

Otto Beatus wird übrigens am heutigen Donnerstag 66 Jahre alt. „Aber so fühle ich mich nicht“, sagt er. Und in diesem Jahr möchte er noch nach Riga fliegen, weil das die Kulturhauptstadt ist. Und eines ist Riga außerdem: viel näher dran an Oberhausen als Neuseeland.