Oberhausen. „Wie monochrom ist monochrom?“ Ironisch stellt Hartwig Kompa diese Frage, und so hat der Oberhausener Künstler auch eine Serie genannt, die er gerade bearbeitet. „Es ist eine Gratwanderung zwischen den Polen“, erklärt er.

„Wie monochrom ist monochrom?“ Ironisch stellt Hartwig Kompa diese Frage, und so hat der Oberhausener Künstler auch eine Serie genannt, die er gerade bearbeitet. „Es ist eine Gratwanderung zwischen den Polen“, erklärt Kompa, „manche sagen, monochrom sei nur eine Farbe, andere sagen, monochrom sei alles, was zu einem Farbspektrum gehört.“

Ein paar Meter über den Hof

Hartwig Kompa ist aus der Oberhausener Künstlerszene nicht wegzudenken. Der „Eingeborene“, also gebürtige Oberhausener, hat sich auf dem Gelände einer ehemaligen Metallbau-Firma sein Reich geschaffen. Vom Wohnzimmer sind es nur ein paar Meter über einen Hof bis zum Atelier. Hier in den großzügigen Räumen mit den hohen Decken kann der Künstler seine Arbeiten entsprechend hängen.

Er hat sich der Farbmalerei verschrieben. „Sie ist in den 80er Jahren entstanden und eine Form der konkreten Kunst“, erläutert der Oberhausener. Farbmalerei sei eine Weiterentwicklung dessen, was bei konstruktiven Malern und später bei Konkreten wie Abstrakten entstanden sei.

„Eine Farbe zu malen heißt, man orientiert sich an dem, was die Farbe anstößt beim Maler beziehungsweise der Maler formuliert, was die Farbe anstößt“, erklärt Hartwig Kompa weiter. Das reiche bis hin zu meditativen Möglichkeiten. Doch da schränkt der Künstler gleich ein: „Ich male keine Meditationsbilder, vielleicht sind es Meditationen über Farbe.“ Diese Art der Malerei sei nicht expressiv, eher intuitiv.

Aluminium und farbiges Glasmehl

Neben der Farbmalerei ist die Materialität ein weiterer Aspekt in Hartwig Kompas Arbeiten. Hat er zunächst klassisch auf Leinwand gearbeitet, sind es im Moment Aluminium, farbiges Glasmehl und Pigment, die in seiner Gunst ganz oben stehen.

Für Hartwig Kompa war nicht immer schon klar, dass er einmal Künstler werden würde. „Nach der Schulzeit hat sich das mit der Kunst entwickelt“, erzählt er. Da machte er dann eine Mappe fertig, bewarb sich in Berlin an der Hochschule der Künste, wurde 1970 genommen. Seine Meisterschülerprüfung machte er 1976. „Zwei Semester habe ich da noch als Meisterschüler weitergemacht, danach bin in zurück nach Oberhausen gekommen.“

Interessante Kunstszene

Er überrascht mit der Aussage, dass die rheinische Kunstszene viel interessanter gewesen sei. „In Berlin hatte und hat man wenig Interesse an nicht gegenständlicher Malerei. Einzig im „Mies van der Rohe“-Haus würden nicht gegenständliche Arbeiten gezeigt. „Sie machen sehr exklusive Ausstellungen“. Im Jahr 2013 stellte auch der Oberhausener dort aus mit dem Schwerpunkt Grau.

Die Entscheidung fürs Künstlerleben war eine sehr existenzielle. Produktion und Eigenvermarktung muss ein Künstler beherrschen. Anfangs hat Kompa noch Kurse in der Volkshochschule gegeben und überhaupt alles Mögliche nebenher gemacht. Irgendwann gab es dann immer mehr Kontakte zu Galerien, entwickelte sich das mit der Kunst. Hartwig Kompa stellte nicht nur selbst aus. Er arbeitete auch als Kurator.

Als Kurator gearbeitet

Er erinnert an eine Ausstellung im Zentrum Altenberg, die er kuratierte. Das war 1984 „Präsenz der Farbe – Radical Painting“. „Dort wurden zum ersten Mal Künstler gezeigt, die bis dahin nur in den USA bekannt waren.“ Das habe einiges in Bewegung gesetzt.