Oberhausen. Was geschieht mit dem ehemaligen Stahlwerksgelände, wenn sich der Sportartikelhändler Decathlon nicht auf der seit Jahren brachliegenden Fläche in der Neuen Mitte Oberhausen niederlassen kann? Den Eindruck, dass Interessenten Schlange stehen, hat man leider nicht.

Und nun? Was folgt, wenn der Sportartikelhändler Decathlon mit seiner Klage verliert und sich nicht auf dem ehemaligen Stahlwerksgelände niederlässt? Werden dann Unternehmen aus anderen Branchen Schlange stehen, um auf dem Filetstück, wie es die Industrie- und Handelskammer nennt, zu investieren? Den Eindruck hat man nicht, von ernsthaften Interessenten ist jedenfalls weit und breit nichts zu hören. Auch deshalb stehen Vertreter von Stadt und Wirtschaftsförderung weiter hinter Decathlon.

Natürlich würde man sich andere Branchen an der Stelle wünschen. Hochtechnologie, Forschung, Medizin. Doch dass sich gerade der Handel für diese Fläche stark interessiert, ist kein Wunder. Die Nähe zur Autobahn, die Nachbarschaft zum Centro sind attraktiv.

"Das ist einfach nur traurig"

Attraktiv finden auch die Verbraucher solche Angebote. Nur allzu gerne kaufen sie in großen Läden auf der grünen Wiese ein. Dies kann man bedauern, ändern könnte es nur der Kunde, indem er beim Inhaber geführten Einzelhandel seine Einkäufe tätigt.

CDU-Parteichef Wilhelm Hausmann wies vor und im Wahlkampf bei jeder sich bietenden Gelegenheit darauf hin, dass man es nicht allein der stadteigenen Oberhausener Gebäudemanagement GmbH überlassen dürfe, in neue Projekte zu investieren. Damit hat er sicherlich recht. Doch wenn es private Unternehmen gibt, die sich engagieren, passt das dem stellvertretenden CDU-Fraktionsvorsitzenden Werner Nakot auch nicht: „Neben Monsterspielhalle und Discounter soll jetzt noch der Billig-Möbelanbieter Roller kommen. Das ist einfach nur traurig.“

Traurig wäre es, wenn nach einem Decathlon-Aus die Fläche weiterhin ungenutzt bliebe und das womöglich für Jahre. Arbeits- und Ausbildungsplätze kann die Stadt mehr denn je gebrauchen. Investoren sollte man willkommen heißen.