Oberhausen.. Der ADFC-Tourenleiter Friedbert Krieter kennt mehrere schöne Radfahrstrecken in Oberhausen. Seine Lieblingsstrecke führt von Sterkrade über die Richard-Wagner-Allee und das Olga-Gelände zum Golfplatz Jacobi. Er kennt aber auch einige weniger schöne Ecken in der Stadt. Ein Gespräch.
In sieben Radetappen haben wir Sie in den vergangenen Wochen entlang der Stadtgrenze Oberhausens geführt. Zum Abschluss unserer Sommer-Serie erklärt Tourenleiter Friedbert Krieter vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC), Kreisverband Oberhausen-Mülheim, wo man in Oberhausen besonders gut Fahrrad fahren kann und was seine persönliche Lieblingsstrecke ist.
Welche Touren leiten Sie für den ADFC? Und wie oft?
Friedbert Krieter: Der ADFC hat mehrere ehrenamtliche Tourenleiter, die sich in ihren Touren unterscheiden. Es geht immer zu Sehenswürdigkeiten und besonderen Punkten in der Stadt, in Nachbarstädten und im Umkreis. Die Touren werden von mir und meiner Frau bis zu achtmal pro Jahr angeboten. Ich fahre gern zum Nordsternpark, zum Schloss Wittringen, zum Innenhafen nach Duisburg oder zum Schloss Gartrop in Hünxe.
Wie erfährt man von diesen Touren?
Krieter: Von den einzelnen Touren erfährt man zum Beispiel in der NRZ. Der Termin, der Startpunkt und der Tourenverlauf werden da genau angegeben. Für Mitglieder und Interessenten gibt es die Zeitschrift „Rad im Pott“. Im Internet auf der Seite des ADFC Oberhausen/Mülheim findet man die Termine ebenfalls.
Was sind die nächsten Termine?
Krieter: Am 10. August führt eine Tour zur Kulinarischen Meile Kirchhellen. Treffpunkt ist um 10 Uhr auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofs, an der Standuhr. Die Tourenleitung hat Gudrun Fürtges. Am 24. August leite ich eine Tour, die um 9.30 Uhr am selben Startpunkt beginnt. Wir radeln gemeinsam mit dem ADFC Moers/Duisburg zum Heidhof nach Bottrop. Dort wird gegrillt. Es wird eine Unkostenpauschale erhoben: zehn Euro inklusive Essen und Getränke. Anmeldeschluss ist der 21. August.
Was ist Ihrer Meinung nach die schönste Radstrecke Oberhausens?
Krieter: Da gibt es mehrere. Am Rhein-Herne-Kanal kann man sehr schön fahren, am RWO-Stadion und der Rehberger Brücke vorbei. An der Ripshorst-Brücke, einer reinen Fußgänger- und Fahrradbrücke, kann man zum Haus Ripshorst und zum Centro hinüberfahren. Eine andere schöne Strecke ist die ehemalige Bahntrasse Hoag, der man bis zum Landschaftpark Duisburg-Nord oder nach Duisburg-Walsum an den Rhein folgen kann.
In welchem Stadtteil wohnen Sie selbst?
Krieter: Ich wohne in Sterkrade.
Für welche Strecken nutzen Sie persönlich das Rad?
Krieter: Zum Einkaufen und für kleinere Wege, auch nach Bottrop. Zur Arbeit fahre ich auch schon mal, allerdings nicht, wenn es absehbar ist, dass es regnet. Ich arbeite bei Bayer in Krefeld, das sind 29 Kilometer.
Haben Sie eine persönliche Lieblingsstrecke?
Krieter: Meine Lieblingsstrecke führt von Sterkrade über die Richard-Wagner-Allee und das Olga-Gelände zum Golfplatz Jacobi. Dann fahre ich die alte Zechenbahn der Zeche Prosper Haniel zur Grafenmühle. Zurück geht’s über Königshardt.
Gibt es Stadtteile in Oberhausen, in denen Sie noch nicht Rad gefahren sind?
Krieter: Nein. Wenn man viele Touren fährt wie ich, auch in die Nachbarstädte, kommt man überall mal vorbei.
Wo in Oberhausen ist es für einen Radfahrer nicht besonders schön bzw. gut zu fahren?
Krieter: Abseits der Bahntrassen gibt es meiner Meinung nach im gesamten Stadtgebiet Verbesserungsbedarf, zum Beispiel in Sterkrade an der Wilhelmstraße. Da liegen Schulen, es gibt aber keinen Radweg. Ich finde, Schülern sollte man mehr Gelegenheiten bieten, mit dem Rad zur Schule zu kommen. Außerdem: Dort, wo die Bahntrassen die Straßen queren, müssten Zebrastreifen sein, damit die Autofahrer ihre Geschwindigkeit drosseln. Auch ist meiner Meinung nach die Beschilderung der Radwege im innerstädtischen Bereich zu überarbeiten. Die Schilder sind nicht immer gut zu sehen. Radfahrer, die nicht ortskundig sind, haben da Probleme.
Krieter: Da findet man überall in Oberhausen Stellen. Wenn man sich ansieht, was die Stadt Essen in den vergangenen Jahren ins Radwegenetz investiert hat, da sind wir in Oberhausen leider über den ersten Anstoß nicht hinausgekommen. Es gibt hier noch genügend alte Bahntrassen, die man in Radwege umwandeln könnte. Man könnte auch einen Radweg Oberhausen-Dinslaken installieren, beispielsweise dort wo die Bahn in Sterkrade gerade erweitert wird.
Ist das Kartenmaterial, das es für Oberhausener Radfahrer gibt, Ihrer Meinung nach ausreichend?
Krieter: Man kann sich meiner Meinung nach am Radplan Oberhausen gut orientieren, die Auflage wird auch regelmäßig aktualisiert.
Wenn Sie Menschen überzeugen wollten, vom Auto aufs Rad umzusteigen, was würden Sie Ihnen sagen?
Krieter: Wenn man Rad fährt, tut man etwas für seine Gesundheit. Man kann entspannen und vom Alltagsstress abschalten. Im Wald, am Kanal und auf der Halde gibt es so viel Sehenswertes. Man hat schöne Naturerlebnisse und erfährt seine Umwelt ganz anders. Außerdem hat man keine Parkplatzprobleme. Mit dem Rad zur Arbeit zu fahren, zeugt von Umweltbewusstsein. Ein Rad stößt kein Kohlendioxid aus.
Was halten Sie von E-Bikes?
Krieter: E-Bikes spielen für die Freizeit und bei meinen Touren eine immer größere Rolle. Das ist Freizeitspaß für jedermann.